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Meininger “Samentrommel” an Norwegen übergeben

Die Meininger Museen haben am Freitag eine Schamanentrommel aus ihren Sammlungen an Norwegen zurückgegeben. Das Instrument war der Minderheit der Samen unrechtmäßig entzogen worden und sei ein kulturhistorisch hochbedeutender Ritualgegenstand, teilte die Museen am Freitag mit. Eine Delegation unter Führung der Präsidentin des Samischen Parlamentes, Silje Karine Muotka, habe die Trommel im Rahmen einer feierlichen Zeremonie persönlich entgegengenommen.

Im Gegenzug ist als Geschenk des Königreiches Norwegen an die Meininger Museen die überlebensgroße Skulptur „Nora“ der zeitgenössischen norwegischen Bildhauerin Nina Sundbye vor dem Theatermuseum enthüllt worden. Die Skulptur verkörpert die Hauptfigur eines gesellschaftskritischen Theaterstücks des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen (1828-1906).

Der Direktor der Meininger Museen, Philipp Adlung, wies auf die Bedeutung der Skulptur für den kulturellen Austausch zwischen Norwegen und Thüringen hin. „Nora“ erinnere an die Bedeutung Ibsens für die Meininger Theaterreformen. Am Meininger Hoftheater wurde das Ibsen-Stück „Nora oder Ein Puppenheim“ erstmals 1885 inszeniert.

Die „Meininger Samentrommel“ ist ein Ritualgegenstand des nordeuropäischen Schamanismus. Sie wurde 1723 im Rahmen einer von Priester Thomas von Westen (1682-1727) geleiteten Missionsreise nördlich von Trondheim (Norwegen) beschlagnahmt. Die Trommel gelangte zunächst nach Kopenhagen, dann als Gastgeschenk des dänischen Königs in die Sammlungen des Herzogs von Sachsen-Hildburghausen. Seit 1837 war sie Teil der Meininger Sammlungen.