Laut einer Umfrage des Verbandblatts “Journalist” lehnt eine Mehrheit in Deutschland eine direkte Unterstützung des Journalismus ab. Große Unterschiede ergeben sich bei den Parteipräferenzen der Teilnehmer der Umfrage.
Knapp 60 Prozent der Menschen in Deutschland sind gegen eine direkte Unterstützung des Journalismus durch Förderprogramme oder Steuererleichterungen. Nach einer in der aktuellen März-Ausgabe des Medienmagazins “Journalist” veröffentlichten repräsentativen Umfrage befürworten nur 22 Prozent der Befragten solche Maßnahmen. 20 Prozent seien unentschieden, so der “Journalist”, der auch Mitgliedszeitschrift des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) ist. Für die Umfrage hatte das Berliner Meinungsforschungsinstitut Civey nach “Journalist”-Angaben 5.000 Menschen über 18 Jahren in Deutschland befragt.
Große Unterschiede ergeben sich bei den Parteipräferenzen der Teilnehmer. So hätten jeweils 50 Prozent der Grünen- sowie der Linken-Anhänger staatliche Unterstützung für Journalismus positiv bewertet. Bei den SPD-Anhängern waren es noch 36 Prozent. Aus dem Unionslager kommt eine klare Ablehnung, hier sprachen sich 70 Prozent gegen Fördermaßnahmen aus. Übertroffen wird dieser Wert von AfD-Anhängern, die zu 91 Prozent jegliche staatliche Unterstützung ablehnen.
Die Zeitungs- und Zeitschriftenverlage fordern über ihre Verbände aktuell Steuererleichterungen für Presseprodukte. So soll wie in Großbritannien der Mehrwertsteuersatz für Zeitungen, Zeitschriften und vergleichbare Angebote auf Null gesetzt werden. Aktuell werden hier sieben Prozent Umsatzsteuer fällig. Die bisherige Ampelkoalition hatte in ihren Koalitionsvertrag auch eine Prüfung von Maßnahmen zur Presse- und Vertriebsförderung aufgenommen. Zur Umsetzung kam es aber nicht. Auch die vorgesehene Neuregelung, die Rechtssicherheit für gemeinnützigen Journalismus schaffen sollte, blieb aus.