Am Sonntag werden die Uhren eine Stunde zurückgestellt, es dämmert also früher. In dieser Zeit häufen sich regelmäßig Wildunfälle. Ein Experte weiß, worauf Autofahrerinnen und -fahrer achten sollten.
Auf reflektierende Augen am Straßenrand achten: Dazu rät der Leiter Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier-Stiftung, Andreas Kinser. Die Augen der Tiere sähen Verkehrsteilnehmer meist aufleuchten, bevor ein Unfall drohe, sagte Kinser der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” (Samstag). Wer darauf achte, könne – mit Rücksicht auf den nachfolgenden Verkehr – rechtzeitig bremsen und abblenden.
“Wenn man die aufleuchtenden Punkte sieht und sich lange wundert, was das ist, kann es schon zu spät sein”, warnte der Experte. Sinnvoll sei zudem, die Geschwindigkeit zu drosseln und auf Warnschilder sowie blaue Reflektoren an Leitpfosten zu achten. Letztere sollten “das Scheinwerferlicht der Autos in den Straßennebenraum streuen und so Wildtiere davon abhalten, über die Straße zu laufen”. Wenn die Straße frei sei, sei zudem Fernlicht hilfreich.
Erhöhte Wachsamkeit sei überall dort geboten, wo Wald am Straßenrand liege. Dies gelte vor allem rund um die Zeitumstellung, die in diesem Jahr am Sonntag stattfindet: Dann falle die Aktivitätsphase größerer Wildtiere in die Zeit des abendlichen Berufsverkehrs, erklärte Kinser. Im Oktober und November füllten die Tiere ihre Energiereserven für den Winter auf und seien daher besonders aktiv. Ab Mitte November sinke das Risiko für Unfälle dann wieder.
Wenn es zu einem Wildunfall komme, gelte es, Sicherheitsmaßnahmen zu ergreifen – “Warnblinker setzen, Weste anziehen, Warndreieck aufstellen” – und die Polizei rufen. “Viele unterschätzen, dass das angefahrene Wild an der Stelle des Anhaltens meistens schon etliche Meter hinter einem liegt – je nachdem, wie schnell man unterwegs war”, sagte Kinser. Möglicherweise könne das Tier zudem verletzt weiterlaufen, so dass Jagdausübungsberechtigte es suchen müssten. Zu noch lebenden Tieren sollte ein Abstand von mindestens 20 Metern gehalten werden, um ihnen nicht zusätzlich Angst zu machen.