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Mehr Videosprechstunden in Schleswig-Holstein

In Schleswig-Holstein haben im vergangenen Jahr so viele medizinische Videosprechstunden stattgefunden wie noch nie. Einer Auswertung der Techniker Krankenkasse (TK) zufolge erhöhte sich die Zahl im Jahr 2024 um 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Demnach gab es in Schleswig-Holstein rund 26.000 Videosprechstunden, wie die TK am Freitag mitteilte. „Das erspart den Menschen lange Wartezeiten und Anfahrtswege und zeitgleich wird das Praxispersonal entlastet“, sagte Sören Schmidt-Bodenstein, Leiter der TK Schleswig-Holstein. Bundesweit sei die Zahl 2024 um 23 Prozent auf rund 711.000 Videosprechstunden für TK-Versicherte gestiegen.

Auf Videosprechstunden in der Allgemeinmedizin entfalle mit 37 Prozent der höchste Anteil. Auf Platz 2 und 3 in Schleswig-Holstein stehen demnach die psychologische Psychotherapie (17 Prozent) und die hausärztliche innere Medizin (16 Prozent). Gerade in der Allgemeinmedizin ließen sich Routineanliegen wie Nachbesprechungen und Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen einfach digital erledigen, erklärte Schmidt-Bodenstein. „Das schafft mehr Zeit für komplexere Fälle vor Ort.“

Zusätzlich fordere die TK eine standardisierte, digital gestützte Ersteinschätzung der medizinischen Anliegen, sagte Schmidt-Bodenstein. „Wir brauchen eine kluge und hochwertige Patientensteuerung nach dem Prinzip: zuerst digital, dann ambulant, zuletzt stationär.“ So sollen Patientinnen und Patienten best- und schnellstmöglich behandelt werden. „Die Videosprechstunde ist hierfür ein zentrales Element und sollte selbstverständlich zur medizinischen Versorgung gehören.“

Versicherte der TK können sich den Angaben zufolge in der TK-Online-Sprechstunde digital behandeln lassen. Über die App „TK-Doc“ seien Ärztinnen und Ärzte zur Behandlung erreichbar.

Die Auswertungen zur Videosprechstunde beziehen sich laut TK auf die ambulanten Leistungsdaten mit Technik-Zuschlägen aller TK-Versicherten in Schleswig-Holstein.