Mehr Teilzeitarbeit in Deutschland – Produktivität wächst
Vollzeit, Teilzeit, 4-Tage-Woche – Am Arbeitsmarkt werden verschiedene Modelle ausprobiert, auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Die Statistik zeigt dabei durchaus einige Erfolge auf.
Immer mehr Menschen in Deutschland arbeiten in Teilzeit. Wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte, ist der Anteil der Teilzeitbeschäftigten im vergangenen Jahr gegenüber 2011 um über drei Prozentpunkte auf nunmehr knapp ein Drittel aller Erwerbstätigen angewachsen. Im gleichen Zeitraum sei zudem die durchschnittliche Arbeitszeit von Teilzeitbeschäftigten um zwei Wochenstunden von 18,2 auf 21,2 Wochenstunden gestiegen.
Laut Statistik hängt das jedoch nicht mit einer Abnahme von Vollzeitstellen zusammen. Tatsächlich sei die Zahl der Beschäftigten in beiden Kategorien seit 2011 deutlich gestiegen. Während gut 2,8 Millionen Menschen mehr in Teilzeit arbeiteten, stieg auch die Zahl der vollzeitarbeitenden Männer und Frauen um rund 2,2 Millionen auf 27,2 Millionen. Es sei also nicht so, dass in großem Maße Vollzeit- durch Teilzeitbeschäftigte ersetz würden, heißt es. Für Vollzeitbeschäftigte reduzierte sich im Zeitraum zudem die wöchentliche Arbeitszeit zuletzt leicht von 40,7 auf 39,8 Wochenstunden.
“Teilzeitbeschäftigte zu motivieren, mehr zu arbeiten, stellt eine Möglichkeit dar, zusätzliches Potenzial am Arbeitsmarkt zu erschließen”, erklären die Statistiker. “Gleichzeitig kann eine Teilzeitbeschäftigung die Aufnahme einer Beschäftigung erst ermöglichen, etwa weil auf diese Weise die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser oder überhaupt gewährleistet werden kann.”
Ebenfalls angewachsen ist demnach, was die Erwerbstätigen in einer Arbeitsstunde erwirtschaften. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt nahm die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität je Stunde zwischen 2011 und 2023 um 9,1 Prozent zu, wobei im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr ein kleiner Rückgang um 0,6 Prozent zu verzeichnen sei.