Mehr Strom aus Kohle: Hessens CO2-Ausstoß ist gestiegen

In Hessen sind im Jahr 2022 insgesamt 32,6 Millionen Tonnen Kohlendioxid ausgestoßen worden, was einem Plus von 210.000 Tonnen (0,7 Prozent) gegenüber dem Vorjahr entspricht. Im Vergleich zu 2020, dem ersten Jahr der Corona-Pandemie, seien die Emissionen sogar um drei Prozent gestiegen, wie das Hessische Statistische Landesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Größter Verursacher von CO2-Emissionen sei der Straßenverkehr gewesen.

Auf den Verkehrssektor entfiel demnach mit rund 12,3 Millionen Tonnen CO2 mehr als ein Drittel (38 Prozent) aller Ausstöße, wobei allein der Straßenverkehr für 12 Millionen Tonnen verantwortlich war. Die restlichen rund 300.000 Tonnen entfielen auf den nationalen Luftverkehr, so das Landesamt. Die CO2-Emissionen des internationalen Luftverkehrs gingen „entsprechend internationaler Konventionen“ nicht in die Berechnungen ein.

„Den zweitgrößten Anteil an allen energiebedingten Emissionen im Jahr 2022 machten die privaten Haushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen aus“, heißt es weiter. Hier seien 10,2 Millionen Tonnen CO2 (31 Prozent) durch den Verbrauch von Energie entstanden. „Der Energiesektor trug mit 7,2 Millionen Tonnen CO2 (22 Prozent) den drittgrößten und die Industrie mit 2,9 Millionen Tonnen CO2 (9 Prozent) den viertgrößten Anteil zu den energiebedingten Emissionen bei“, teilte das Landesamt weiter mit.

Dass die Emissionen im Jahr 2022 im Vergleich zu 2021 stiegen, sei hauptsächlich auf den Energiesektor zurückzuführen. In diesem Bereich seien 1,1 Millionen Tonnen (17,8 Prozent) mehr CO2 ausgestoßen worden. „Gründe dafür sind der stärkere Einsatz von Kohle bei der Stromerzeugung sowie der Rückgang der aus anderen Bundesländern bezogenen Strommenge“, so das Landesamt.

Privathaushalte, Gewerbe, Handel und Dienstleistungen setzten 2022 hingegen insgesamt etwa 900.000 Tonnen (8 Prozent) weniger CO2 frei als im Jahr zuvor. „Auch die hessische Industrie senkte ihre Emissionen um 130.000 Tonnen“ (4 Prozent), heißt es weiter. „Der geringere Erdgas-Verbrauch in Folge des Kriegs in der Ukraine sowie eine milde Witterung begünstigten diese Reduktionen. Jedoch konnte der Rückgang in diesen beiden Sektoren den gestiegenen CO2-Ausstoß im Energiesektor nur teilweise kompensieren“, da Erdgas weniger CO2-intensiv sei als Kohle.