Mehr Sozialhilfeempfänger in Sachsen-Anhalt

Mehr Menschen in Sachsen-Anhalt erhalten Leistungen der Sozialhilfe. Wie das Statistische Landesamt am Mittwoch in Halle mitteilte, bezogen im vergangenen Jahr über 12.800 Personen Leistungen nach dem zwölften Buch des Sozialgesetzbuchs (SGB XII). Das war fast ein Viertel mehr als im Vorjahr 2022.

Demnach waren etwa knapp 11.000 Menschen auf Hilfe zur Pflege angewiesen, 2022 seien es nur gut 8.400 gewesen. Die Leistung wird gewährt, wenn ein notwendiger und angemessener Pflegebedarf nicht vollständig durch Leistungen der Pflegeversicherung oder Eigenmittel gedeckt wird. Rund 90 Prozent von ihnen lebten in Pflegeeinrichtungen. Fast 1.400 Menschen nahmen den Angaben zufolge Hilfe zur Pflege außerhalb von Einrichtungen in Anspruch, 280 mehr als 2022.

Rund 1.860 Personen erhielten laut Statistik eine Unterstützung zur Überwindung besonderer sozialer Lebenslagen. Darunter fallen etwa vorübergehende Hilfen im Haushalt oder Kostenerstattungen für Beisetzungen. Blindenhilfe im Rahmen des SGB XII zum Ausgleich der durch die Blindheit bedingten Mehraufwendungen wurde den Angaben zufolge im gleichen Jahr an 455 blinde und sehgeschwächte Menschen gezahlt.

Fast acht von zehn Leistungsempfängern nach SGB XII lebten laut Statistik in einer Einrichtung oder waren teilstationär untergebracht. Im vergangenen Jahre waren dies rund 10.000 Personen, ein Jahr zuvor waren es noch gut 7.700. Das Durchschnittsalter aller zu unterstützenden Personen betrug demnach 72,4 Jahre.

Das SGB XII regelt Leistungen der Sozialhilfe. Sie tritt als staatliche Leistung ein, wenn eigenes Einkommen und Vermögen nicht reichen.