Mehr Sitzenbleiber nach Corona

Während der Pandemie gab es Sonderreglungen bezüglich schulischer Versetzung. Im ersten Schuljahr nach Corona ist die Zahl der Sitzenbleiber wieder deutlich gestiegen.

155.800 Schülerinnen und Schüler haben im letzten Schuljahr eine Klassenstufe wiederholt
155.800 Schülerinnen und Schüler haben im letzten Schuljahr eine Klassenstufe wiederholtImago / Rainer Weisflog

Nach veränderten Versetzungsregelungen im ersten Schuljahr nach Ausbruch der Corona-Pandemie haben im Schuljahr 2021/2022 wieder deutlich mehr Kinder und Jugendliche eine Klassenstufe wiederholt.

Insgesamt betraf dies 155.800 Schülerinnen und Schüler, die entweder freiwillig wiederholten oder im Schuljahr zuvor nicht versetzt worden waren, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das waren 62.700 oder 67 Prozent mehr als im Schuljahr 2020/2021 und 12.200 (8 Prozent) mehr als im Schuljahr 2019/2020.

Damit stieg die Quote der Wiederholerinnen und Wiederholer bundesweit von 1,4 Prozent im Schuljahr 2020/2021 auf 2,4 Prozent im vergangenen Schuljahr. Der Anteil war auch geringfügig höher als im Schuljahr 2019/2020 (Quote: 2,3 Prozent), als die coronabedingten Versetzungsregeln noch nicht zum Tragen gekommen waren.

Aufgrund von Unterrichtsausfällen, Wechsel- und Distanzunterricht wurden im Zuge der Pandemie in vielen Bundesländern besondere Regeln in Hinblick auf die Versetzung eingeführt. So wurde die Versetzung vielfach nicht mehr an die schulischen Leistungen geknüpft.

Mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen (58 Prozent), die im Schuljahr 2021/2022 die Klassenstufe wiederholten, waren männlich, 42 Prozent waren weiblich.