Die Zahl der vom Verfassungsschutz erfassten Rechtsextremisten ist in Brandenburg erneut gestiegen. Im vergangenen Jahr seien insgesamt 3.650 Personen diesem Bereich zugerechnet worden, 565 mehr als 2023, hieß es am Mittwoch in Potsdam bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2024. Auch die AfD sei dabei berücksichtigt. 40 Prozent aller dem Verfassungsschutz in Brandenburg bekannten Rechtsextremisten gelten als gewaltorientiert. Deren Zahl sei um 130 auf 1.430 gestiegen.
Innenminister René Wilke (parteilos) betonte, die Herausforderungen seien enorm. Extremistische Akteure verfolgten das Ziel, mit ihrer Ideologie die Mitte der Gesellschaft zu durchdringen. Dies gelte in Brandenburg insbesondere für den Rechtsextremismus, der mit seiner Entgrenzungsstrategie das politische System zunächst unterwandern und dann fundamental umgestalten wolle.
420 der erfassten Rechtsextremisten seien parteiunabhängig in zwölf Strukturen organisiert, darunter in einer Kameradschaft, dem Verein „Zukunft Heimat“ und zwei Kampfsportgruppen, hieß es. Das weitgehend unstrukturierte rechtsextreme Potenzial umfasse insgesamt 1.900 Personen, 240 mehr als im Vorjahr. Die Zahl rechtsextremer Bands lag bei 27, eine Zunahme um eine Gruppe.
Das Potenzial der sogenannten Reichsbürger und Selbstverwalter liege unverändert bei 1.000 Personen, hieß es weiter. Dem Bereich des Linksextremismus würden unverändert 550 Personen zugeordnet, die Zahl gewaltorientierter Autonomer liege ebenfalls unverändert bei 200. Die Zahl der Islamisten sei um fünf auf 225 gestiegen