Mehr Plätze in der Flüchtlingserstaufnahme benötigt

Die rheinland-pfälzische Landesregierung schafft 550 zusätzliche Plätze für die Flüchtlingserstaufnahme. Auf dem Gelände der Erstaufnahmestelle in Hermeskeil sei eine Turnhalle zur Belegung mit 200 Menschen umgerüstet worden, teilte das Mainzer Integrationsministerium am Dienstag mit. Zudem sei in Bitburg das Hotel „Eifelstern“ angemietet worden, um dort weitere 350 Personen unterzubringen. Zuvor hatte das Land Rheinland-Pfalz die Erstaufnahmestellen des Landes bereits auf rund 7.000 Plätze erweitert und damit im Vergleich zum Jahresbeginn 2022 die Zahl der vorgehaltenen Plätze mehr als verdoppelt.

„Aufgrund der aktuell stark steigenden Zugangszahlen sind die landeseigenen Aufnahmekapazitäten zu 92 Prozent belegt“, erklärte die zuständige Ministerin Katharina Binz (Grüne). Da auch im Herbst mit „weiter steigenden Zugangszahlen“ zu rechnen sei, sollen „weitere Aufnahmekapazitäten innerhalb und außerhalb der Landesaufnahmeeinrichtungen erschlossen werden“.

Im laufenden Jahr sind nach Angaben des Ministeriums bislang knapp 17.500 Flüchtlinge neu nach Rheinland-Pfalz gelangt. Davon waren rund 9.600 Asylbewerber. Weitere 7.300 Menschen aus der Ukraine müssen kein Asylverfahren durchlaufen und nach der Ankunft in Deutschland nicht zwingend in einer Flüchtlings-Erstaufnahmestelle leben. Im gesamten vergangenen Jahr hatte das Land mehr als 57.000 Flüchtlinge aufgenommen, von denen mehr als 75 Prozent aus der Ukraine stammten.