Mehr Menschen in Schleswig-Holstein leiden unter Heuschnupfen

In Schleswig-Holstein leiden immer mehr Menschen unter Heuschnupfen. So stieg der Anteil der Pollenallergiker unter den Versicherten der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in den Jahren von 2012 bis 2022 um 17,2 Prozent, wie die KKH am Montag mitteilte. Bei Männern stieg der Anteil um 10,8 Prozent, bei Frauen um 22,2 Prozent.

Im Bundesdurchschnitt habe sich der Anteil Betroffener innerhalb dieser zehn Jahre um 14,3 Prozent erhöht. Damit liegt Schleswig-Holstein über dem deutschlandweiten Anstieg. Die niedrigste Steigerungsrate verzeichnet das Saarland (4,2 Prozent). Insgesamt wurde bei rund jedem 20. im Nordosten eine Pollenallergie, auch Heuschnupfen genannt, diagnostiziert.

Bei Heuschnupfenpatienten kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems auf herumfliegende, eigentlich harmlose Pollen. Solche sogenannten Allergene können von Laubbäumen und Sträuchern wie Birke und Esche stammen, aber auch von Getreide, Gräsern und Kräutern wie Roggen, Beifuß und Wegerich. Der Körper bekämpft sie wie Krankheitserreger. In der Folge treten allergische Reaktionen der Nasenschleimhaut und Bindehaut auf, die zu Fließschnupfen, verstopften Atemwegen, geschwollenen Augen bis hin zu Asthma führen können.

Die Leidenszeit für Pollenallergiker hat sich den Angaben zufolge durch den Klimawandel und die damit verbundene Erderwärmung verlängert. Der Winter biete längst keine Verschnaufpause mehr, da Pollen nahezu ganzjährig aktiv sind“, sagte Apotheker Sven Seißelberg von der KKH. Auch die zunehmende Menge und Konzentration der Pollen durch die Klimaveränderungen erhöhten die Belastung für Heuschnupfengeplagte. Ebenfalls auf das Konto des Klimawandels geht demnach die Ausbreitung neuerer Pflanzen mit hohem Allergiepotential wie der Beifuß-Ambrosie.