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Mehr Menschen im Südwesten leben allein

In Baden-Württemberg leben zunehmend mehr Menschen allein – ein Trend, der besonders kleine Gemeinden prägt. In den Kommunen mit weniger als 20.000 Einwohnern gibt es inzwischen über 858.000 Einpersonenhaushalte. Das sind rund 170.000 mehr als noch im Jahr 2011, wie die Landesregierung am Montag auf eine Anfrage der SPD-Fraktion mitteilte. Fast 40 Prozent dieser Haushalte werden demnach ausschließlich von Senioren bewohnt. Dieser Wandel betrifft nahezu alle Bürger im Land, denn rund 90 Prozent aller Gemeinden in Baden-Württemberg zählen zur Größenklasse unter 20.000 Einwohnern.

Die gesellschaftlichen Folgen sind vielfältig: Die Nachfrage nach altersgerechtem und bezahlbarem Wohnraum steigt, und viele Wohnungen bleiben nach Auszug oder Tod der Bewohner zunächst leer. Die durchschnittliche Leerstandsquote liegt in diesen Gemeinden bei 4,6 Prozent, im ländlichen Raum sogar bei 5,4 Prozent. Die Landesregierung sieht in der Entwicklung der Einpersonenhaushalte eine der zentralen Herausforderungen für die Zukunft. Es brauche mehr barrierefreie und an die Bedürfnisse älterer Menschen angepasste Wohnungen. Gleichzeitig sollen Leerstände und Baulücken besser genutzt werden, um Wohnraum effizienter bereitzustellen. (1648/07.07.2025)