In Brandenburg sind nach Angaben der Barmer-Krankenkasse immer mehr Menschen wegen Kokainmissbrauchs in ärztlicher Behandlung. Die Zahl der deshalb behandelten Patienten und Patientinnen sei von landesweit 870 im Jahr 2019 auf 1.270 im vergangenen Jahr gestiegen, teilte die Krankenkasse am Montag unter Berufung auf eine aktuelle Auswertung ihres Instituts für Gesundheitssystemforschung mit.
Besonders stark betroffen seien mit 700 Fällen Männer zwischen 20 und 39 Jahren, hieß es. Insgesamt seien 2023 in Brandenburg 1.060 Männer und 210 Frauen wegen Kokainmissbrauchs medizinisch versorgt worden.
Der Anstieg der Zahlen sei besorgniserregend, hieß es. Das wahre Ausmaß sei vermutlich weitaus größer, weil nur der Bruchteil der Betroffenen bekannt sei, die sich in ärztlicher Behandlung befinden. Bundesweit seien 2023 rund 65.000 Menschen wegen Kokainsucht in Behandlung gewesen, darunter 50.700 Männer und 14.700 Frauen.
Die Krankenkasse betonte, Kokain habe einen stimulierenden und aufputschenden Effekt. Deshalb werde es häufig als Leistungsdroge bezeichnet. Konsumierende setzten ihre Gesundheit aufs Spiel, steigerten ihr Risiko für Verhaltensstörungen, Suizidalität und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Es sei wichtig, Betroffene auf ihre Sucht anzusprechen, weil Abhängige selbst oft nicht bemerkten, dass der Suchtmittelkonsum ihr Verhalten bereits verändert habe.
Um eine Therapie zu beginnen, müssten Betroffene selbst erkennen, dass sie unter einer Suchterkrankung leiden, hieß es. Frühzeitige Hilfe sei entscheidend, um einen Ausstieg zu erleichtern.