Artikel teilen:

Mehr Kinder und Jugendliche in Hessen brauchen Hilfen

Knapp 96.000 Kinder und Jugendliche in Hessen haben im vergangenen Jahr Hilfen zur Erziehung und Eingliederungshilfen benötigt. Dies waren gut sechs Prozent mehr als im Vorjahr, teilte das Hessische Statistische Landesamt in Wiesbaden am Montag mit. Die Mehrheit der Hilfeleistungen waren mit mehr als 68.000 Fällen Hilfen zur Erziehung, sie nahmen um knapp fünf Prozent zu. Daneben stiegen die Eingliederungshilfen für junge Menschen mit seelischer Behinderung um mehr als elf Prozent auf knapp 16.000. Mit einer Maßnahme wurden teilweise mehrere Kinder und Jugendliche unterstützt.

„Die Situation in der Herkunftsfamilie spielte bei den Hilfeleistungen eine große Rolle“, stellten die Statistiker fest. In mehr als der Hälfte der Fälle (53 Prozent) lebten die betreffenden Kinder und Jugendlichen bei Alleinerziehenden. Knapp 42 Prozent der Hilfen wurden jungen Menschen aus Einwandererfamilien gewährt. 30 Prozent der Hilfen erhielten Kinder und Jugendliche aus Familien mit geringem Einkommen, die Transferleistungen wie Bürgergeld bezogen.

Die Ausgaben für die Hilfen zur Erziehung, der Eingliederungshilfen und Inobhutnahmen haben sich in den vergangenen 20 Jahren fast verdreifacht. Wurden in Hessen im Jahr 2004 gut 503 Millionen Euro dafür ausgegeben, waren es 2014 dann 838 Millionen Euro und 2023 knapp 1,446 Milliarden Euro. Die Ausgaben für vergangenes Jahr hat das Landesamt noch nicht veröffentlicht.