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Mehr Hilfe für Kinder aus belasteten Familien geplant

Kinder aus von Sucht und psychischen Belastungen betroffenen Familien sollen in Brandenburg besser unterstützt werden. Dafür seien jetzt zwei Projekte gestartet worden, teilte das Sozialministerium am Mittwoch in Potsdam mit. Ziel sei, die Zusammenarbeit von Akteuren aus Kita, Schule, Jugendamt, Gesundheitsversorgung und angrenzenden Handlungsfeldern zu stärken, um betroffene Kinder frühzeitig zu erkennen und ihnen adäquate Hilfsangebote machen zu können.

Bundesweit lebe jedes sechste Kind bis 14 Jahren in einer Familie mit mindestens einem sucht- oder psychisch erkrankten Elternteil, hieß es. Dies gelte auch für Brandenburg. Dort seien etwa 56.000 Kinder bis 14 Jahren betroffen. Sie hätten ein erhöhtes Risiko, im Lauf ihres Lebens selbst eine Suchterkrankung oder psychische Probleme zu entwickeln.

Sozialministerin Britta Müller (parteilos) erklärte, die betroffenen Kinder gehörten zu einer besonders verletzlichen und häufig übersehenen Gruppe, die Aufmerksamkeit und Unterstützung brauche. „Wir wollen, dass diese Kinder nicht allein gelassen werden, weder mit ihren Sorgen noch mit den Herausforderungen im Alltag“, betonte sie.

In einem Projekt sollen den Angaben zufolge in drei Pilotkommunen modellhaft Konzepte zur Zusammenarbeit verschiedener Hilfesysteme entwickelt und umgesetzt werden. Die Auridis-Stiftung stelle dafür bis Ende 2028 rund 750.000 Euro zur Verfügung. Das andere Projekt diene der Qualifizierung und Kommunikation, um Fachkräfte im Umgang mit betroffenen Kindern zu stärken. Dafür stünden bis Mai 2029 rund 1,7 Millionen Euro der gesetzlichen Krankenkassen bereit.