Mehr FSME-Fälle in Bayern – Ministerin rät zur Zeckenimpfung

Wer viel im Garten arbeitet oder zum Wandern geht, sollte sich gegen Zecken impfen lassen. Seit Beginn des Jahres sind bereits 37 Fälle von Hirnhautentzündung (FSME) bekanntgeworden, übertragen durch diese Tiere.

Noch nie hat es in Bayern zum Saisonstart so viele Erkrankungen an Hirnhautentzündungen (Frühsommer-Meníngoenzephalitis, FSME) durch Zecken seit der Meldepflicht 2001 gegeben. Bis 3. Juni wurden insgesamt 37 FSME-Fälle gemeldet, wie das Gesundheitsministerium am Sonntag in München mitteilte. Das seien zwölf Fälle (48 Prozent) mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ministerin Judith Gerlach (CSU) warb deshalb erneut für die Schutzimpfung.

“Von April bis Oktober ist das Risiko am größten, sich mit der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung anzustecken. Vor allem wer sich in der Natur aufhält – etwa beim Wandern oder auch im eigenen Garten – sollte sich daher impfen lassen”, sagte Gerlach. Schon heute sind ihren Worten zufolge 94 der 96 Landkreise und kreisfreien Städte des Freistaats als Risikogebiete deklariert. Dazu komme, dass es der Klimawandel den Zecken noch einfacher mache.

Laut Mitteilung empfiehlt die Ständige Impfkommission die FSME-Impfung für alle Kinder und Erwachsenen in Bayern, die sich in Risikogebieten in der Natur aufhalten. Auch bei der Urlaubsplanung und im beruflichen Alltag sollte geprüft werden, ob ein entsprechender Impfschutz angezeigt sei. Da nahezu der gesamte Freistaat vom Robert Koch-Institut als FSME-Risikogebiet eingestuft sei, werde zur FSME-Impfung ohne geografische Einschränkung geraten.

Die Impfung sei sehr gut verträglich und werde von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, heißt es. Für einen kompletten Impfschutz würden drei Impfungen innerhalb eines Jahres benötigt, später sei immer wieder eine Auffrischung nötig. Die FSME-Impfquoten in Bayern sind laut Gerlach insgesamt verbesserungswürdig. So besitze lediglich gut ein Fünftel der Erwachsenen einen aktuellen FSME-Impfschutz, bei Schulanfängerinnen und Schulanfängern liege die Zahl bei knapp 37 Prozent.

Auch bei der ebenfalls von Zecken übertragbaren Lyme-Borreliose sind der Mitteilung zufolge die Fallzahlen gestiegen. Bisher wurden demnach in diesem Jahr bis zum 3. Juni 662 Fälle gemeldet. Das seien 51 mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Gegen Lyme-Borreliose gibt es aktuell keine Impfung. Die Erkrankung, die im Gegensatz zu FSME durch Bakterien verursacht wird, könne aber gut mit Antibiotika therapiert werden.