Mehr Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen

Über 18.500 Opfer von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen soll es im vergangenen Jahr in Deutschland gegeben haben – ein heftiger Anstieg im Vergleich zum Vorjahr. Die Behörden haben aber eine Erklärung.

Die Fälle von sexuellem Missbrauch an Kindern und Jugendlichen in Deutschland haben laut einem Medienbericht im vergangenen Jahr stark zugenommen. Wie der “Spiegel” (Samstag) unter Berufung auf Zahlen des Bundeskriminalamts berichtet, wurden 2023 knapp 18.500 Opfer von sexuellem Missbrauch erfasst, 7,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Anstieg sei nach Behördenangaben auch auf mehr und stärkere Ermittlungen zurückzuführen, heißt es im Bericht.

In drei Viertel der Fälle waren die Opfer den Angaben zufolge Mädchen, in über der Hälfte der Fälle bestand nachweislich eine Vorbeziehung zwischen Opfer und Tatverdächtigen.

Die Behörden zählten demnach rund 16.300 Missbrauchsfälle an Kindern zwischen 0 und 13 Jahren, was einem Anstieg um 5,5 Prozent entspricht, sowie 1.200 Fälle an Jugendlichen ab 14 Jahren – ein Plus von 5,7 Prozent.

Einen Höchststand erreichten laut Bericht auch die Fälle, bei denen es um Pornografie geht. So gab es bei Kinderpornografiedelikten einen Anstieg um 7,4 Prozent auf über 45.000 Fälle, bei Jugendpornografie sogar um 31,2 Prozent auf rund 8.800 Fälle.