Mehr Deutschunterricht: Lehrerverbände begrüßen Pläne von Söder

Lehrerverbände begrüßen die Pläne der Staatsregierung, mehr Deutschunterricht an Grundschulen anzubieten – sie fordern aber auch klare Vorgaben zur Umsetzung. „Deutsch sprechen zu können, ist eine Kernkompetenz“, sagte die Präsidentin des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbandes (BLLV), Simone Fleischmann, am Mittwoch. Es brauche nun aber eine profunde Diskussion darüber, „wie dieses gut gemeinte Ziel konkret an den Schulen vor Ort umgesetzt werden kann“. Außerdem seien ein verlässlicher rechtlicher Rahmen und klare Vorgaben nötig.

Der Vorsitzende des Bayerischen Philologenverbandes, Michael Schwägerl, sagte, die Stärkung der Sprachkompetenz sei ohne Zweifel der richtige Weg. Denn es gebe eine zunehmende Zahl von Kindern und Jugendlichen mit nicht-deutschem familiären Sprachhintergrund. Die Beherrschung der deutschen Sprache sei Grundlage für eine erfolgreiche Schullaufbahn, für das spätere Berufsleben und für die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Massive Sprachförderung in den Kitas müsse mit einem auf Basiskompetenzen fokussierten Grundschulunterricht Hand in Hand gehen.

Offen bleibe, welche qualifizierten Personen in Zeiten von Lehrermangel diesen Unterricht übernehmen sollen, merkte Schwägerl an. BLLV-Präsidentin Fleischmann ergänzte um die Fragen: „Welche Kinder brauchen die Förderung? Wer kann das an meiner Schule unterrichten? Was kann an unserer Schule wegfallen?“ Den Lehrkräften vor Ort sollte die Entscheidung über die Implementierung eines solchen Deutschunterrichts überlassen werden. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte am Montag eine Stunde pro Woche mehr Deutschunterricht an Grundschulen vorgeschlagen. (00/0175/17.01.2024)