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Mehr Deutsche laut Statistik wegen Depressionen im Krankenhaus

Wenn im Alltag nichts mehr geht: Immer mehr Deutsche kommen wegen Depressionen ins Krankenhaus. Die Zahl der Klinikaufenthalte ist seit 2003 um 76,8 Prozent gestiegen. Besonders betroffen sind Frauen.

Deutschlands Kliniken behandeln immer mehr depressive Patienten. Im Jahr 2023 waren 76,8 Prozent mehr Erkrankte aufgrund von Depressionen in stationärer Behandlung als noch 2003, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. 2023 wurden demnach rund 261.200 Patienten hierzulande wegen Depressionen im Krankenhaus behandelt – rund 147.800 Patienten waren es 20 Jahre zuvor.

Damit stieg die Zahl dieser Behandlungen den Angaben zufolge das dritte Jahr in Folge – im Vergleich zu 2022 um 3,6 Prozent. Ein Viertel aller rund 1,05 Millionen Krankenhausbehandlungen aufgrund psychischer Erkrankungen und Verhaltensstörungen sei auf depressive Erkrankungen zurückzuführen. Alkoholbedingte Fälle folgten mit rund 232.800 Behandlungsfällen (22 Prozent.)

Die wiederkehrende depressive Störung, bei der depressive Episoden im Laufe des Lebens wiederholt auftreten, ist laut Statistikern die häufigste Diagnose: 160.500 Patienten wurden 2023 deswegen behandelt. Wegen erstmaliger depressiver Episoden waren 100.800 Menschen in stationärer Behandlung. Frauen wurden mit 159.200 Betroffenen häufiger behandelt, auf sie entfielen 61 Prozent aller Fälle.

Durchschnittlich 39,2 Tage dauerte 2023 eine Behandlung bei wiederkehrenden depressiven Störungen. Bei erstmaliger Episode waren es 32,3 Tage und bei psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen insgesamt 24,5 Tage. Ein durchschnittlicher Krankenhausaufenthalt dauerte über alle Diagnosen hinweg betrachtet 7,2 Tage.