Mehr Bafög für Studierende und Schüler – Bund erhöht Ausgaben

Mehr Geld, mehr Empfänger – Nach Jahren sinkender Zahlen verzeichnet die staatliche Ausbildungsförderung Bafög wieder einen Zuwachs. Hauptnutznießer bleiben Studierende. Deren Vertreter sehen aber noch Handlungsbedarf.

Junge Menschen in der Ausbildung in Deutschland haben im vergangenen Jahr wieder mehr staatliche Förderung erhalten. Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte, erhielten Studierende sowie Schülerinnen und Schüler 2023 im Durchschnitt 640 Euro Bafög pro Monat, 47 Euro mehr als im Vorjahr.

Insgesamt haben demnach im vergangenen Jahr rund 635.600 Menschen die staatliche Ausbildungsförderung erhalten, ein leichter Anstieg um knapp ein Prozent zum Vorjahr sowie nach stetiger Abnahme zwischen 2012 und 2021 das zweite mal in Folge überhaupt wieder ein Anstieg. Über die Hälfte davon (55 Prozent) habe den maximalen Förderbetrag erhalten, der für Studierende bei 934 Euro pro Monat, für Schülerinnen und Schüler bei 903 Euro pro Monat liegt.

Dabei geht das Empfängerplus laut Statistik nur auf die Studierenden zurück. Während hier die Zahl derer, die den maximalen Förderbetrag erhalten haben mit einem Plus von 700 Personen zum Vorjahr annähernd konstant blieb bzw. mit 5 Prozent mehr in Teilförderung leicht anstieg, nahm die Zahl der Schülerinnen und Schüler sowohl unter den Voll- als auch unter den Teilgeförderten leicht ab, um 4 bzw. 6 Prozent. Der Frauenanteil unter den Geförderten lag demnach bei 58 Prozent.

Die staatlichen Ausgaben für Bafög im Jahr 2023 beziffert das Statistikamt mit einem Plus von 17 Prozent zum Vorjahr auf 3,4 Milliarden Euro. Davon sei der Großteil von rund 2,9 Milliarden an Studierende gegangen (plus 17 Prozent zum Vorjahr) rund 526 Millionen an Schülerinnen und Schüler (plus ein Prozent).

Das Deutsche Studierendenwerk äußerte sich zwar positiv, dass die Zahl der Geförderten erneut gestiegen sei. Eine größere Strukturreform des Bafög stehe aber weiterhin aus, kritisierte der Vorstandsvorsitzende Matthias Anbuhl. Rund ein Drittel aller Studierenden habe weniger als 800 Euro im Monat zu Verfügung, doch nur 12 Prozent erhielten Bafög. “Die Studienförderung muss endlich wieder mehr Studierende erreichen, auch aus der unteren Mittelschicht. Dazu ist eine automatische Anpassung der Freibeträge und Bedarfssätze an die Entwicklung von Preisen und Einkommen zwingend notwendig”, erklärte Anbuhl.