Mehr Arbeitnehmer benötigen Reha wegen psychischer Erkrankung

In den vergangenen 20 Jahren hat die Zahl der Arbeitnehmer, die wegen psychischen Erkrankungen eine Reha benötigen, stark zugenommen. Die Rentenversicherung will ihre Behandlungsplätze ausbauen.

Im letzten Jahr wurden knapp 170.000 Rehas wegen psychischer Erkrankung bewilligt
Im letzten Jahr wurden knapp 170.000 Rehas wegen psychischer Erkrankung bewilligtImago / Westend61

Immer mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen einem Medienbericht zufolge wegen einer psychischen Erkrankung eine Rehabilitation in Anspruch nehmen. Wie das Redaktions-Netzwerk Deutschland berichtete, stieg der Anteil an bewilligten Rehabilitationen wegen psychischer Erkrankungen im vergangenen Jahr auf 18.8 Prozent. Im Jahr 2002 lag er noch bei 9,7 Prozent.

Das Redaktions-Netzwerk beruft sich dabei auf Daten der Deutschen Rentenversicherung. Danach wurden 2022 insgesamt rund 171.000 medizinische Rehas wegen psychischer Erkrankungen bewilligt. In die Zahlen sind Suchterkrankungen nicht eingerechnet. Zum Vergleich: 2002 waren es nur 92.000 Rehas ohne Suchterkrankungen.

Mehrheit bleibt berufstätig

Bei Frauen und Männern seien Depressionen und Angsterkrankungen die häufigsten Behandlungsursachen, hieß es dem Bericht zufolge von der Rentenversicherung. Das Durchschnittsalter bei einer Reha wegen psychischer Erkrankungen liege bei 50,1 Jahren. Nach Einschätzung der Rentenversicherung machen sich die Rehas bezahlt: Bei 82 Prozent der Versicherten hätten sie zum Verbleib im Berufsleben geführt. 18 Prozent bezögen zwei Jahre danach eine Erwerbsminderungsrente.

Wegen des gestiegenen Bedarfs hat die Rentenversicherung dem Bericht zufolge die Behandlungsplätze deutlich ausgebaut. Derzeit biete sie Rehas bei psychischen Störungen bundesweit in knapp 200 Einrichtungen an. Für ihre Versicherten stünden rund 18.200 stationäre Behandlungsplätze in psychosomatischen Fachabteilungen zur Verfügung. 2016 seien es nur 15.300 gewesen.