Mehr antisemitische Vorfälle an Schulen und Hochschulen

Die bundesweite Beratungsstelle bei antisemitischer Gewalt und Diskriminierung Ofek registriert immer mehr Anfragen wegen antisemitischer Vorfälle an Schulen und Hochschulen. Insgesamt 93 Beratungsanfragen bezogen sich seit dem terroristischen Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober auf das Feld Schule, teilte die Beratungsstelle am Freitag in Berlin mit. Bei 32 weiteren Beratungsanfragen handelte es sich demnach um „Antisemitismus im Hochschulkontext“.

In den vergangenen zwei Monaten wurde Ofek nach eigenen Angaben zu mehr antisemitischen Vorfällen um Beratung gebeten als je in einem Jahr zuvor. In 373 Fällen, davon 170 allein im vergangenen Monat, hätten Ratsuchende von konkreten antisemitischen Erfahrungen berichtet. Weitere 252 Beratungsanfragen, davon 80 zwischen 7. November und 6. Dezember, hätten sich auf den Umgang mit den Terrorangriffen, ihren Folgen und dem Krieg in Israel/Gaza, aber auch mit der sich zuspitzenden Bedrohung hierzulande sowie der Antizipation von Vorfällen bezogen.

Auch die von Ofek und der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST) getragene Telefonseelsorge-Hotline Matan (www.matanline.de) werde verstärkt in Anspruch genommen, hieß es. Seit dem 7. Oktober hätte die Hotline 115 Anrufe registriert, von denen die absolute Mehrheit die Situation in Israel und die Folgen für das Leben in Europa zum Thema hatte. Matan habe deshalb zeitweise die Hotline-Zeiten von zwei auf vier Stunden täglich ausgeweitet und habe nun auch eine für Hebräischsprechende aus ganz Europa erreichbare Telefonnummer eingerichtet.