Mehr als 20 Dokumentarfilme bei Duisburger Filmwoche
Die Duisburger Filmwoche präsentiert vom 4. bis 10. November insgesamt 21 Dokumentarfilme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Der Film „DOM“ von Svetlana Rodina und Laurent Stoop über russische Oppositionelle und deren temporäres Zuhause in der georgischen Hauptstadt Tiflis eröffnet die 48. Festivalausgabe, wie die Veranstalter am Montag mitteilten. Die jungen Medienschaffenden sowie Aktivistinnen und Aktivisten organisierten sich selbst im gemeinsamen Wohnen, in Demonstrationen und in der Unterstützung anderer Oppositioneller.
„Auch weitere Filme der 48. Duisburger Filmwoche zeugen von vermeintlich weit entfernten Schauplätzen, sie erzählen aber von Menschen, die versuchen, Distanzen durch Aktivität, Kommunikation oder Empathie zu überwinden“, erklärte das Festival. So gehe es unter anderem um den digitalen Kontakt zur Familie im Iran, Transporte von pflegebedürftigen Menschen in Notunterkünfte sowie getötete Soldatinnen und Soldaten zu ihren Angehörigen durch ukrainische Kriegsgebiete oder die EU-Abschottung im Grenzgebiet zwischen Bosnien-Herzegowina und Kroatien.
„Es wird ein Festival mit politischen Filmen“, schreibt Festivalleiter Alexander Scholz im Vorwort des Festivalprogramms. Die Filme zeigten nicht nur Entferntes, sondern auch lokale Dringlichkeiten – „nicht in tagesaktueller Pflichtschuldigkeit, sondern mit formalem Witz und Finesse“. „Wir haben Lust, gemeinsam zu tun, was die Filme tun: wahrnehmen und begreifen, sortieren und fühlen, Entferntes sortieren und gegebenenfalls Sortierungen entfernen“, betont Scholz.
Die diesjährige Ausgabe des Dokumentarfilmfestivals steht unter dem Motto „Entferntes Sortieren“. Am 9. November findet die Preisverleihung statt. Vergeben werden der Arte-Dokumentarfilmpreis (6.000 Euro), der 3sat-Dokumentarfilmpreis (6.000 Euro), der Preis der Stadt Duisburg (5.000 Euro), der Nachwuchspreis des Landes NRW, Carte Blanche (5.000 Euro), der Dokumentarfilmpreis des Goethe-Instituts (2.000 Euro) und der Publikumspreis der „Rheinischen Post“ für den beliebtesten Film (1.000 Euro).