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Mehr als 1.200 Bayern haben anderes Geschlecht im Pass stehen

Männlich, weiblich, divers – oder gar kein Eintrag: Seit einem Jahr können Bundesbürger die Angabe ihres Geschlechts im Ausweis ändern. Davon wird auch Gebrauch gemacht. Aber nicht mehr so oft wie in den ersten Monaten.

Am 1. November vor einem Jahr trat das Selbstbestimmungsgesetz in Kraft. Seither haben allein in den fünf größten Städten Bayerns etwa 1.200 Personen den Eintrag ihres Geschlechts im Ausweis ändern lassen. Das geht aus einer Umfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) hervor. Allerdings scheint die Dynamik abzuflauen: 80 Prozent der in der Umfrage erfassten Änderungen entfielen auf die ersten sechs Monate.

In München wurden demnach bis Anfang Oktober fast 500 geänderte Angaben beurkundet, in Nürnberg 259. Augsburg registrierte 179 Änderungen, Regensburg 106. In Würzburg wurden etwa 120 Erklärungen nach dem Selbstbestimmungsgesetz abgegeben, bei noch rund 40 ausstehenden Anmeldungen.

Einige Trends zeigen sich in mehreren abgefragten Städten: Bei den meisten Änderungen erfolgte ein Wechsel des Geschlechtseintrags von männlich zu weiblich oder umgekehrt. Deutlich seltener fiel die Entscheidung auf divers oder den Verzicht von Angaben.

Eine erneute Änderung der Angaben, die das Gesetz nach frühestens einem Jahr ermöglicht, hat den Angaben zufolge noch niemand in den großen bayerischen Städten beantragt.