Große Bühne für den evangelischen Pfarrer und NS-Widerstandskämpfer Paul Schneider (1897-1939) und seine Frau Margarete (1904-2003): Am Wochenende (27./28. September) wird in der Stuttgarter Porsche-Arena zweimal das Musical „Paul und Gretel“ aufgeführt – mit einem Megachor mit 850 Sängern und insgesamt weiteren 250 Schauspielern und anderen Beteiligten, sowie Streichorchester und Band. Viele Menschen hätten schon mal von Peter Schneider als dem „Prediger von Buchenwald“ erfahren, wüssten aber wenig über die Hintergründe und die wichtige Rolle seiner Frau, sagte der Komponist und Musicalautor Peter Menger (Gießen) dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dies soll das Musical ändern.
Es beschreibt die ersten unbeschwerten Jahre des Paares, die durch die Nazi-Zeit beendet wurden. Weil Paul Schneider gegen das NS-Regime predigte, wurde er in das Konzentrationslager Buchenwald deportiert, wo er 1939 ermordet wurde. Gretel Schneider habe das Erbe ihres Mannes weitergetragen, so Menger. Er habe Tonbandaufnahmen mit Berichten zur Verfügung gestellt bekommen, auf denen deutlich wurde, wie sie sich ganz klar hinter ihren Mann gestellt habe, „obwohl die Situation für sie mit sechs Kindern alles andere als leicht war.“
Letztlich habe Gretel Schneider erst dafür gesorgt, dass viele Menschen durch die Standhaftigkeit Pauls ermutigt wurden, ist Menger überzeugt. Das Musical kam im Jahr 2022 erstmals auf die Bühne. Für das Jahr 2026 sind weitere Aufführungen geplant.