Medikamente fehlen – Grippewelle unter Flüchtlingen in Myanmar
Tausende Flüchtlinge sind im östlichen Teil des vom Militär regierten Myanmar an der saisonalen Grippe erkrankt. Die Lage werde durch Mangel an Medikamenten und lebenswichtigen Gütern verschlimmert, berichtet der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag).
Die größte Herausforderung bestehe darin, insbesondere Senioren und Kindern in den Lagern humanitäre Hilfe zu leisten und mit Medikamenten zu versorgen, wird ein Priester der Diözese Loikaw im Bundesstaat Kayah zitiert; er wollte aus Angst vor Repressalien der Junta nicht namentlich genannt werden.
Menschenrechtler werfen der Junta Myanmars vor, zur Bekämpfung des friedlichen und bewaffneten Widerstands humanitäre Hilfe für Bürgerkriegsflüchtlinge zu blockieren. Das gilt auch für Kayah, einen der großen Brennpunkte des Bürgerkriegs. In Kayah an der Grenze zu Thailand sind fast 250.000 Vertriebene in 200 Lagern untergebracht. Rund ein Drittel davon, so Ucanews, habe in Lagern der Kirche Zuflucht gefunden. Christen machen knapp die Hälfte der 350.000 Einwohner von Kayah aus. Rund ein Viertel sind Katholiken.
Laut UN-Angaben der Vereinten Nationen sind in dem mehrheitlich buddhistisch geprägten Myanmar rund ein Drittel der rund 54 Millionen Einwohner auf humanitäre Hilfe angewiesen. Gut zwei Millionen wurden landesweit durch den Bürgerkrieg zu Binnenvertriebenen. Das Militär ist seit Februar 2021 durch den Sturz der Regierung der Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi an der Macht.