Medienanstalten: Videos prägen täglichen Medienkonsum
Ob Instagram, Youtube oder Fernsehen: Videos sind einer Untersuchung zufolge im Alltag der Menschen ständig präsent. 94 Prozent der über 14-Jährigen schauen täglich Videos, wie aus den am Mittwoch in München veröffentlichten „Video Trends 2024“ der Medienanstalten hervorgeht. Die Tendenz sei steigend, hieß es. Vor allem die jüngere Generation suche mehr nach Unterhaltung als nach Information. Die Ergebnisse der Studie wurden auf den Münchner Medientagen vorgestellt.
Beim Video-Konsum besonders beliebt sind der Studie zufolge Social-Media-Plattformen wie Instagram und Facebook. Sie werden von 40 Prozent der Befragten täglich genutzt. Klassisches Fernsehen habe jedoch weiterhin einen wichtigen Platz, da 57 Prozent der Menschen täglich lineare TV-Inhalte anschauen, erklärten die Medienanstalten.
Fast 60 Prozent der Befragten informieren sich jeden Tag mithilfe von Videos. In den eigenen vier Wänden werden demnach besonders die Angebote der öffentlich-rechtlichen und privaten TV-Sender und Mediatheken genutzt, unterwegs hingegen „kurzweilige Formate“ auf Instagram, Facebook und Netflix. Die beliebtesten Bewegtbildangebote in Deutschland sind YouTube, Instagram und Netflix.
Die Verfasser der „Video Trends“ untersuchten auch die Rolle von Empfehlungssystemen. Besonders junge Menschen nutzen laut „Video Trends“ gezielt die Vorschläge von Algorithmen, um Inhalte zu finden. Während in der Gruppe der 14- bis 29-Jährigen 36 Prozent selbst nach Inhalten suchen, sind es bei älteren Altersgruppen fast doppelt so viele. Viele Nutzer haben Bedenken geäußert über die Auswirkungen von Algorithmen auf ihre Auswahl, etwa was die Transparenz oder die Kontrolle über die Empfehlungen betreffe.
Laut Thorsten Schmiege, Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien, und verantwortlich für die Studie gewinnen Social-Media-Plattformen beim Bewegtbildkonsum zunehmend an Bedeutung. Mit ihnen wachse die Macht der Empfehlungsalgorithmen, sagte Schmiege. „Für die Nutzerinnen und Nutzer sollte es zumindest klar und nachvollziehbar sein, warum ihnen bestimmte Videoinhalte angezeigt werden“, sagte Schmiege. Die „Video Trends“ sind die Nachfolgestudie der seit 2005 durchgeführten Trendstudie „Digitalisierungsbericht Video“.
Die 14 deutschen Landesmedienanstalten sollen als Aufsichtsbehörden die Vielfalt an Meinungen, Angeboten und Anbietern der privaten Medien und Telemedien in Deutschland sichern. Bei zentralen Aufgaben und Projekten arbeiten sie in gemeinsamen Kommissionen unter der Dachmarke „die medienanstalten“ zusammen. (00/3152/23.10.2024)