MDR: Berichterstattung über Ostdeutschland überwiegend negativ

Ostdeutschland kommt laut einer Untersuchung in der Berichterstattung meistens nicht gut weg. Wie der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) am Donnerstag berichtete, geht dies aus der Analyse von Millionen Presseartikeln durch die mitteldeutsche Produktionsfirma Hoferichter & Jacobs für eine Dokumentation des öffentlich-rechtlichen Senders hervor. Die Ergebnisse der Recherche wollte das MDR-Fernsehen am Donnerstagabend in der Dokumentation „Es ist kompliziert … – Der Osten in den Medien“ zeigen.

Die Erhebung erfolgte den Angaben zufolge im Zeitraum 3. Oktober 1990 bis 12. August 2024. Dabei seien über 311 Millionen Presseerzeugnisse in etwa 12.000 Abfragen automatisiert abgefragt und ausgewertet worden. Untersucht worden sei, welche Begriffe in den vergangenen dreieinhalb Jahrzehnten besonders häufig medial verwendet wurden, wenn Artikel die Begriffe „Ostdeutschland“, „ostdeutsch“ oder „Ostdeutsche“ beinhalteten. Negative Begriffe seien dabei stark überrepräsentiert.

Das Analyse-Team kommt laut MDR zu dem Schluss, dass eine zum Teil drastische Überrepräsentanz von Begriffskombinationen Hinweise auf eine erhebliche Pauschalisierung in der Berichterstattung über Ostdeutschland liefere. So dominierten negative Zuschreibungen. Außerdem seien Begriffe rechter Ideologien sowie von Machtlosigkeit und Benachteiligung überrepräsentiert, hieß es. Protest und Mangel seien wiederkehrende Themen.

Für den Film sei zudem ein Verfahren entwickelt worden, das Bild der Ostdeutschen in ausgewählten Presseartikeln mithilfe von Bildern zu visualisieren, die durch KI generiert wurden.