Der Maurische Kiosk im oberbayerischen Schlosspark Linderhof gilt als architektonisches Meisterwerk aus der Zeit von “Märchenkönig” Ludwig II. Nun muss das Denkmal instand gesetzt werden. Die Arbeiten werden lang dauern.
Schönheitskur für ein architektonisches Kleinod: Der Maurische Kiosk im oberbayerischen Schlosspark Linderhof wird in Kürze saniert. Noch bis 27. Juli kann das Bauwerk besucht werden. Das teilte die Bayerische Schlösserverwaltung am Dienstag in München mit. Danach würden an dem Denkmal die Fassaden und das Dach instand gesetzt. Die Restaurierung erfolgt aus statischen Gründen abschnittsweise über voraussichtlich etwa viereinhalb Jahren hinweg, wobei pro Jahr nur eine Fassade bearbeitet wird, wie es hieß. Der genehmigte Gesamtkostenrahmen betrage bis zu 16,6 Millionen Euro.
Der Maurische Kiosk im Schlosspark Linderhof ist laut Mitteilung ein architektonisches Meisterwerk aus der Zeit König Ludwigs II. (1845-1886). Es handelt sich demnach um einen farbenprächtigen Pavillon mit markanten dachbekrönenden Kuppeln und Türmchen, filigranen Metallfassaden und neomaurischen Ornamenten. Das Denkmal sei einer der ältesten erhaltenen Messebauten der Welt. Man habe den Kiosk ursprünglich für die Weltausstellung 1867 in Paris entworfen und zehn Jahre später auf Wunsch von König Ludwig II. in Linderhof wiedererrichtet.
Zum aktuellen Zustand erklärte die Schlösserverwaltung: “Rund 2.000 filigrane Einzelteile aus Eisen, Zink und Glas formen das äußere Erscheinungsbild, das nun stark unter Witterung und Zeit leidet. Verblasste Farben, Rost, abblätternde Vergoldungen sowie weitere Schadstellen und Undichtigkeiten beeinträchtigen die historische Ansicht dieses Bauwerks.” Auch die umgebenden Stützwände und die Treppenanlage wiesen Schäden auf. “Um das fragile Äußere dieses Denkmals originalgetreu zu restaurieren, wurden umfangreiche Untersuchungen, Aufmaßarbeiten und Restaurierungsmuster angelegt.”
Seit 2015 sind die Königsschlösser Ludwigs II. von Bayern offiziell beim Welterbezentrum in Paris auf der deutschen Vorschlagsliste zur Ernennung zum Unesco-Welterbe eingetragen. In den kommenden Tagen entscheidet das Welterbekomitee über die Eintragung der Schlösser Neuschwanstein, Schachen, Herrenchiemsee und eben Linderhof.