Tübinger Professorin Rahner mit Ökumene-Preis geehrt

Die Tübinger Dogmatikprofessorin Johanna Rahner hat am Freitagabend in München den Ökumenischen Preises der Katholischen Akademie Bayern erhalten. Der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx hob bei der Vergabe die Bedeutung der Ökumene hervor. „Wir Christen brauchen einander“, sagte er laut einer Mitteilung des Erzbistums. Es sei „absolut notwendig, an ökumenischen Perspektiven zu arbeiten und streitbar miteinander ins Gespräch zu kommen“.

Er selbst habe „Jahr für Jahr eine stärkere Liebe für die Ökumene entwickelt“, sagte der Kardinal. „Wichtig ist, dass wir gemeinsam beten und gemeinsam Dienst an der Gesellschaft und an den Kranken und Armen tun.“ Es sei nicht richtig zu denken, „wir sind Christen erster Klasse und ihr zweiter“.

Mit dem mit 10.000 Euro dotierten Ökumenischen Preis würdigte die Katholische Akademie Bayern die wissenschaftliche Arbeit von Rahner rund um das Thema Ökumene, hatte die Akademie mitgeteilt. Sie analysiere „messerscharf schwierige Themen und spricht verbesserungswürdige Zustände auf allen Seiten durchaus offen und pointiert an – und überzeugt in ihrer Argumentation mit dem höchsten und präzisesten theologischen Niveau“, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung.

Rahner ist Lehrstuhlinhaberin für Dogmatik, Dogmengeschichte und Ökumenische Theologie sowie Direktorin des Instituts für Ökumenische und Interreligiöse Forschung an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.

Der „Ökumenische Preis bei der Katholischen Akademie in Bayern aus der Stiftung Wilhelm und Antonie Gierlichs“ wird seit 1995 vergeben. 2021 war die Nagelgemeinschaft Coventry ausgezeichnet worden. 2017 war Marx selbst Preisträger, zusammen mit dem evangelischen Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. (2342/30.09.2023)