Marx: Ostern ist ein Hoffnungszeichen gegen Krieg und Hass

Der Lauf der Weltgeschichte ist nicht immer nur ein Fortschritt zum Besseren, sagt der Münchner Kardinal Reinhard Marx. Doch die österliche Botschaft sollte Christinnen und Christen Mut und Hoffnung machen.

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx ruft Christinnen und Christen dazu auf, sich dem Wiederaufflammen überwunden geglaubter gesellschaftlicher Gefahren entgegenzustellen. „Das Reich Gottes ist erkennbar, wo Mut zur Zukunft gelebt wird und nicht nostalgische Träumereien der Vergangenheit gepflegt werden“, sagt Marx laut Manuskript in seiner Predigt zur Osternacht im Münchner Liebfrauendom. Die österliche Botschaft sei eine der Hoffnung: Auch, wenn immer wieder Gegenbewegungen aufkämen, sei durch „den Tod und die Auferweckung Jesu von Nazareth eine Dynamik in die Geschichte eingetragen, die nie wieder zurückgenommen werden kann“.

Angesichts einer Wiederkehr von Gewalt und Krieg, von Hass, Polarisierung und Verschwörungstheorien könne jedoch leicht das Gefühl aufkommen, dass sich die „Geister der Vergangenheit“ niemals abschütteln ließen, räumte der Erzbischof von München und Freising ein: „Der Lauf der Weltgeschichte ist nicht immer nur ein Fortschritt zum Besseren hin. Es gibt im persönlichen wie im gesellschaftlichen Leben auch Rückschritte, Regressionen.“

Trotz aller Rückschläge sollten sich Christinnen und Christen aber im Vertrauen auf die Osterbotschaft dafür einsetzen, dass die Welt ein Ort werde, „wo die Angst vertrieben wird und der Weg in die Freiheit möglich“ sei, betonte Marx: „Wo das Kreisen um sich selbst – und das gilt für Personen wie für Gesellschaften – durchbrochen wird und die Verbundenheit in der einen Menschheitsfamilie erfahrbar wird.“