Artikel teilen:

Mariä Himmelfahrt

Das Hochfest Mariä Himmelfahrt hat seinen Ursprung in der Ostkirche. Die Bibel berichtet aber nichts von der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel.

Am 15. August feiert die katholische Kirche das Hochfest Mariä Himmelfahrt. Es hat seinen Ursprung in der Ostkirche, wo es im Jahr 431 eingeführt wurde. In der römischen Kirche wird die – in der Bibel nicht beschriebene – Aufnahme Mariens in den Himmel seit dem 7. Jahrhundert gefeiert, in Deutschland seit dem 9. Jahrhundert.

Ein wichtiger Unterschied zu Christi Himmelfahrt: Christus steigt aus eigener Kraft zu Gott empor; Maria dagegen wird in den Himmel aufgenommen. Im Deutschen heißt beides Himmelfahrt, im Lateinischen wird der Unterschied deutlich zwischen “Assumptio Mariae” (Aufnahme Mariens) und “Ascensio Christi” (Hinaufsteigen Christi). Papst Pius XII. verkündete 1950 als vorerst letztes katholisches Dogma die “leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel”. Ein Dogma ist ein mit höchster Autorität verfasster und unfehlbarer Lehr- und Glaubenssatz.

Nach katholischer Lehre lebt die Seele nach dem Tod weiter; der Leib wird erst am Tag des Jüngsten Gerichtes auferweckt. Die sofortige leibliche Aufnahme Mariens ist also ein besonderes Privileg, das die herausragende Rolle der Gottesmutter betont.

In katholischen Regionen der Bundesrepublik, vor allem in Süddeutschland, ist das auch “großer Frauentag” genannte Fest mit einer Reihe von Bräuchen verbunden, vor allem mit Lichterprozessionen und Kräuterweihen. Dabei werden bis zu 77 verschiedene Kräuter und andere Pflanzen gesammelt, zu “Buschen” zusammengebunden und im Gottesdienst gesegnet. Gesetzlicher Feiertag ist Mariä Himmelfahrt in Deutschland lediglich im Saarland sowie in weiten Teilen Bayerns.