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Mansour plädiert für mehr legale Wege zur Migration nach Deutschland

Der deutsch-israelische Psychologe und Autor Ahmad Mansour hat sich dafür ausgesprochen, mehr legale Wege zur Migration nach Deutschland zu schaffen. „Heute entscheiden Schleuser, wer zu uns kommt“, sagte Mansour am Freitag im Radio WDR 5. „Wir müssen vor Ort den Leuten die Möglichkeit geben, ganz legal als Asylbewerber nach Deutschland zu kommen.“ Außerdem müsse der Weg nach Deutschland auch durch eine Zuwanderung von Fachkräften möglich sein.

Mansour plädierte entschieden für eine Begrenzung und Kontrolle der Migration: „Wir können nicht alle Menschen aufnehmen und ihnen eine Perspektive geben.“ Bei der Integration sei das System vor allem auf kommunaler Ebene überfordert. „Integration bedeutet nicht nur, die Leute kommen hierher und kriegen eine Wohnung und vielleicht auch Arbeit, sondern auch das Ankommen in einem Wertesystem.“ Notwendig seien Wertevermittlung, Begleitung und Betreuung, betonte der Psychologe. Viele Flüchtlinge aus Syrien oder Afghanistan seien traumatisiert und labil. „Wir müssen daran arbeiten, aus Fremden Demokraten zu machen, ansonsten haben wir Menschen aufgenommen, die wir letztendlich im Stich lassen.“

Die Grenzkontrollen führten zwar dazu, dass jetzt weniger Menschen kämen, sagte Mansour weiter. Doch es gebe überhaupt kein System der Steuerung, wie viele und welche Menschen Deutschland pro Jahr aufnehmen wolle. „Heute entscheiden wir erst, wenn die Leute vor der Tür stehen, ob sie überhaupt eine Chance haben.“ Durch eine Begrenzung der Migration müsse vermittelt werden: „Ja, wir helfen, aber wir entscheiden, wem wir helfen wollen, wie wir helfen und wir entscheiden über die Wege und nicht die Schleuser, die Milliardengeschäfte machen.“