In der evangelischen Dorfkirche in Wengern gibt es einen Brauch, dessen Ursprung auch Pfarrer Ulrich Mörchen nicht genau kennt: Zum ersten Advent wird ein mannshoher Bogen aus Schmiedeeisen vor den Altar gestellt und mit Tannengrün und Lichterkette geschmückt. Wobei „mannshoch“ relativ ist: „Ich bin zu groß, um darunter aufrecht zu stehen – ich weiß nicht, was man sich früher dabei gedacht hat“, sagt Pfarrer Mörchen.
Aber er weiß sich zu helfen: Im Advent feiert er die Liturgie einfach einige Schritte vom Altar entfernt. „Das hat noch nie jemand in Frage gestellt“, berichtet er. Im Gegenteil: „Wenn wir den Bogen nicht aufstellen würden, dann kämen die Fragen.“
Die Dorfkirche, deren Hauptschiff aus dem 13. Jahrhundert stammt, hat eine überwiegend barocke Einrichtung: Altar, Taufstein, Kanzel und Orgel sind mit üppigen Holzschnitzereien verziert. Auch von der Orgelempore hängen im Advent einige Girlanden aus Tannenzweigen. Und zum Heiligen Abend wird ganz klassisch ein Weihnachtsbaum aufgestellt. leg
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Mannshoch und eisern – Bogen statt Kranz im Advent
