Mangi Meli

Mangi Meli war ein Herrscher aus der Volkgruppe der Chagga im Norden von Tansania in der einstigen deutschen Kolonie „Deutsch-Ostafrika“. Er wurde 1866 in der Region Kilimandscharo geboren. Sein Vater Mangi Rindi pflegte noch ein neugieriges Verhältnis zu den Deutschen. Er schickte 1889 fünf Botschafter nach Deutschland, die mit dem Kaiser verhandeln sollten.

Doch Mangi Meli leistete Widerstand gegen die deutsche Kolonialherrschaft, die seine Leute in die Zwangsarbeit verpflichtete und das Land ausbeutete. In der Schlacht von Moshi im Jahr 1892 schlugen die Chagga unter seiner Führung die deutsche Schutztruppe in die Flucht. Doch als diese ein Jahr später mit Verstärkung zurückkehrte, mussten Meli und seine Mitkämpfer sich geschlagen geben. Die Deutschen zerstörten sein Haus, besetzten sein Land und bauten dort ihre eigenen Häuser.

Nach einem gemeinsamen Angriff von Mangi Meli und verbündeten Chiefs auf die deutsche Siedlung Ende 1899 wurde Mangi Meli am 2. März 1900 von der deutschen Kolonialregierung gehenkt, gemeinsam mit 18 weiteren Beschuldigten. Begründung: „Verschwörung“ gegen die Deutschen. Die Deutschen schickten die Schädel der Gehenkten an Wissenschaftler in Deutschland. Seit mehr als 30 Jahren sucht die Familie von Mangi Meli nach dessen Schädel. Der Enkelsohn Isaria Meli ist mittlerweile über 90 Jahre alt. Er wird weiter suchen. Wenn es sein muss, bis er stirbt, sagt er.