“Man sollte seine Passwörter nicht auf einen Zettel schreiben”
Die meisten Menschen streben in ihrem Leben nach Sicherheit – doch beim Computer blicken viele nicht mehr durch. Was kann man bedenkenlos herunterladen? Sollte man seine Passwörter auf einem Zettel notieren? Lieber nicht, sagt der Präsident der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM), Thorsten Schmiege, anlässlich des internationalen Tags der Computersicherheit an diesem Samstag (30. November).
epd: Herr Schmiege, ich habe im Internet zig Zugänge zu verwalten, von Social Media bis Onlinebanking: Wie gehe ich am besten mit Passwörtern um?
Thorsten Schmiege: Passwörter sollten möglichst lang und kompliziert sein. Sie sollten keinem Muster folgen, und man sollte nie dasselbe Passwort für verschiedene Zugänge benutzen. Man sollte sie auch nicht auf einen Zettel schreiben. Weil man sich aber nicht zig Passwörter merken kann, halten wir es für die beste Lösung, einen Passwortmanager zu benutzen. Das ist ein kleines Programm, das alle persönlichen Passwörter speichert und mit einem Master-Passwort geschützt ist.
epd: Auch Software-Updates sind wichtig für die Sicherheit, können aber lästig sein – muss ich sie immer gleich aufspielen?
Schmiege: Je nachdem, um welche Updates es sich handelt. Sicherheitsrelevante Updates sollte man möglichst schnell aufspielen, weil dabei oft Sicherheitslücken geschlossen werden. Man muss sich natürlich überlegen, wo und wann man das macht, weil es oft ein bisschen dauert oder unterwegs das Volumen für mobile Daten aufgebraucht wird. Aber auch Apps regelmäßig zu aktualisieren ist sinnvoll, weil es auch da um Sicherheit gehen kann, nicht nur um neue Features. Man sollte seriöse Quellen benutzen, also nur die vom Hersteller selbst bereitgestellten Updates – um nicht Betrügern aufzusitzen und sich eine Schadsoftware einzuhandeln.
epd: Neue Apps kann ich von Websites laden oder über den Appstore – was ist am besten?
Schmiege: Wir empfehlen, neue Apps und Programme nicht von irgendwelchen Websites herunterzuladen, sondern nur aus den offiziellen Stores wie dem Appstore von Apple oder dem Google Play Store – auch, weil sie dort vor Veröffentlichung auf Sicherheit überprüft werden. Gleichzeitig warnen wir davor, auf Push-up-Mitteilungen hereinzufallen. Hier wird häufig mit unserem Sicherheitsgefühl gespielt und Angst geschürt – zum Beispiel, dass angeblich ein Virus gefunden wurde und man sofort diesen oder jenen Link anklicken soll. Hier ist Vorsicht angebracht, denn manchmal gelangt ein Virus erst dadurch auf das eigene Gerät. Es gilt, dass wir in all unserer berechtigten Sorge nicht auf unseriöse Phishing-Mails hereinfallen. (00/3772/28.11.2024)