Malteser: Einsamkeit an Weihnachten besonders belastend

Weihnachten feiern mit Familie und Freunden – einsame Menschen können davon nur träumen. Gerade in der Weihnachtszeit und zwischen den Jahren seien Gefühle der Einsamkeit und soziale Isolation besonders belastend, erklärt Sabrina Odijk, Bereichsleiterin für Soziales Ehrenamt bei den Maltesern, am Dienstag in Köln. „Umso wichtiger ist es, gerade in diesen Tagen offen mit dem Thema umzugehen und Familie und Nachbarn Gesellschaft anzubieten und Gesprächsangebote zu machen.“

Auch die ehrenamtlichen Begleitungsangebote der Malteser für ältere und gesundheitlich eingeschränkte Menschen leisteten einen Beitrag dazu. Das engagierte Sich-Kümmern um Andere sei zudem ein wirksames Mittel für die Ehrenamtlichen, einer eigenen Vereinsamung vorzubeugen.

Wie eine YouGov-Umfrage im Auftrag der Malteser ergab, fühlt sich fast jeder dritte Mensch in Deutschland einsam. 88 Prozent der Befragten rechnen demnach damit, dass Einsamkeit in Deutschland künftig ein noch größer werdendes Problem sei.

Die Zunahme von Einsamkeit werde vor allem auf das sich wandelnde gesellschaftliche Klima zurückgeführt, wie es in einer Erklärung zum Ehrenamtsmonitor heißt, den die Malteser am selben Tag veröffentlichten. 53 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass „immer mehr Menschen heutzutage mehr an sich selbst und weniger an andere denken“. 51 Prozent erklärten sich die Problematik damit, dass viele Menschen sozial verunsichert seien und sich deshalb zurückziehen würden. 43 Prozent begründeten Einsamkeit damit, dass im Alltag weniger Zeit und Raum für Treffen und Gespräche bleibe.

Anders als viele glaubten, seien „junge Menschen sogar mehr von Einsamkeit betroffen sind als Ältere“, erklärte Odijk. Zugleich werde Einsamkeit von den meisten der Befragten im direkten Umfeld kaum oder gar nicht offen angesprochen, so ein Ergebnis der Umfrage.