Boykottaufruf gegen eine Bäckereikette im muslimisch geprägten Malaysia: Das Unternehmen weigert sich, Kuchen mit “Merry Christmas” oder “Xmas” zu beschriften, wie der asiatische Pressedienst Ucanews (Montag) berichtet. Demnach begründet der Manager von “Berry’s Cake House” mit 29 Filialen im Großraum Kuala Lumpur, Daniel Teoh, das Verbot von Weihnachtsgrüßen aus Zuckerguss mit den staatlichen Halal-Vorschriften. Stattdessen seien die Mitarbeiter angewiesen, “Season’s Greetings” zu schreiben, damit die Kette ihre Halal-Zertifizierung nicht verliere.
Die Islambehörde Jakim wies diese Begründung der Bäckerei inzwischen unter Verweis auf eine Entscheidung von Dezember 2020 klar zurück. Betrieben mit malaysischem Halal-Zertifikat sei nicht verboten, Festgrüße auf Kuchen und andere Produkte zu schreiben, zitiert Ucanews aus einer Erklärung der Behörde. Dekorationen und Beschriftungen auf Gebäck für den persönlichen Verzehr seien erlaubt; nicht aber auf Kuchen, die in halal-zertifizierten Läden zur öffentlichen Präsentation und Vermarktung bestimmt seien.
Alle Jahre wieder wird in Malaysia die Frage debattiert, ob Muslime Christen “Frohe Weihnachten” wünschen dürfen. Ein Erlass des Nationalen Fatwa-Rates erlaubt Muslimen ausdrücklich Grüße an Gläubige anderer Religionen zu deren Festtagen, solange dadurch diese Religionen nicht “glorifiziert” würden. Einflussreiche salafistische Prediger und Imame verbieten Muslimen dennoch solche Grüße. Christen machen etwa 10 Prozent der rund 32 Millionen Einwohner Malaysias aus.