Mainzer Rosenmontagsumzug soll umweltfreundlicher werden

Beim Rosenmontagsumzug in der Fastnachtshochburg Mainz wollen die Veranstalter künftig wesentlich stärker auf Umweltbelange achten. Oberbürgermeister Nino Haase (parteilos) und der federführende Mainzer Carneval-Verein (MCV) vereinbarten am Mittwoch unter anderem, dass die Müllmengen bei der Großveranstaltung deutlich reduziert werden. So soll die Menge des Wurfmaterials reduziert werden. Die Verwendung von Konfetti mit Plastik- oder Metallbestandteilen wird gestoppt.

Die Straßenfastnacht in Mainz solle weiterentwickelt und mit den Nachhaltigkeitszielen der Stadt in Einklang gebracht werden, kündigte Haase an. „Wir wollen natürlich, dass die Leute weiter etwas zu fangen haben“, sagte er. Die Erfahrung der vergangenen Jahre sei aber auch, dass ein Teil des Wurfmaterials von den Besuchern oft gar nicht mehr aufgehoben werde. Dies betreffe auch die klassischen Kamellen, kleine Zuckerbonbons. Wünschenswert sei, dass künftig mehr nachhaltig verpacktes Wurfmaterial verwendet werde. Denkbar seien beispielsweise in Papier gewickelte Rosinen oder Erdnüsse.

Unter Berufung auf Angaben den städtischen Entsorgungsbetrieb bezifferte Haase die allein beim Rosenmontag anfallende Müllmenge im Mainzer Zentrum auf 86 Tonnen im Jahr 2023 und 94 Tonnen in diesem Jahr. Für einen Großteil des Mülls seien allerdings nicht die Fastnachtsvereine, sondern die bis zu 500.000 Besucherinnen und Besucher verantwortlich.

MCV-Präsident Hannsgeorg Schönig kündigte an, die zwischen seinem Verein und der Stadt vereinbarten Regeln seien bindend für alle Vereine und Gruppen, die am Rosenmontagsumzug teilnehmen wollten. Auch er versicherte, die Fastnachtsvereine wollten beim Wurfmaterial stärker auf Qualität, statt auf Masse achten. Für „fingernagelgroße Zuckerklumpen“ gebe es kaum noch eine Nachfrage. Auch andere Präsente seien nicht unbedingt Ausdruck von Wertschätzung. So seien beim Rosenmontag 2023 vereinzelt überschüssige FFP2-Masken von den Fastnachtswagen geworfen worden, die zuvor bei einer Landesbehörde gelagert worden seien und zum Teil nicht einmal mehr steril verpackt gewesen seien. „Leute, solch einen Quatsch lässt man“, sagte Schönig.

Die Vereinbarung zwischen MCV und Stadt sieht außerdem vor, dass Umverpackungen nicht mehr von den Wagen auf die Straßen gekippt werden, sondern von den Vereinen selbst entsorgt werden sollen. Weitere Maßnahmen sollen geprüft und schrittweise ergänzt werden.