Mainzer Gutenberg-Museum zum vorerst letzten Mal geöffnet

Das Mainzer Gutenberg-Museum hat am Sonntag zum vorerst letzten Mal seine Türen für Besucher geöffnet, bevor es abgerissen und durch einen Neubau am selben Standort ersetzt wird. Unmittelbar nach dem letzten Öffnungstag soll der Umzug der eines Teils der Exponate an einen vorbereiteten Interimsstandort im städtischen Naturhistorischen Museum beginnen. Dort soll vom 22. November an die neue Ausstellung „Gutenberg-Museum Moved“ eröffnet werden.

Die wichtigsten Schätze der bisherigen Dauerausstellung, darunter die Originalbibeln aus Johannes Gutenbergs Druckerwerkstatt, werden bis zur Fertigstellung des Neubaus in einer „Schatzkammer“ im Naturhistorischen Museum gezeigt. Der Umzug war ursprünglich bereits für das Frühjahr vorgesehen, hatte sich wegen Lieferproblemen beim Hersteller von Sicherheitstüren verzögert.

Das Mainzer Gutenberg-Museum ist eine der bedeutendsten Touristenattraktionen der Landeshauptstadt und bislang in einem seit Jahren sanierungsbedürftigen, direkt am Dom gelegenen Bau des Architekten Rainer Schell aus den 1960er Jahren untergebracht. Die Zukunft des Schell-Baus hatte über Jahre hinweg in der Mainzer Stadtgesellschaft für kontroverse Debatten gesorgt. Da dessen Instandsetzung wirtschaftlich nicht mehr sinnvoll erschien, soll am alten Standort in direkter Nachbarschaft zum Mainzer Dom nach den Plänen des Stuttgarter Architektenbüros „h4a Gessert + Randecker“ ein neues Museum gebaut werden. Die Gesamtkosten des Vorhabens werden aktuell auf 108 Millionen Euro beziffert. Davon entfallen über 81 Millionen Euro auf die reinen Baukosten.