Mainzer Bischof: Sterbebegleitung ist christliche Kernaufgabe

Der Tod als Thema im Alltag der Menschen. Darüber sprach der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf in einem sehr persönlichen Gespräch mit dem Deutschlandfunk. Es ging auch um die Frage, was nach dem Tod kommt.

Die Menschen sollten nach Ansicht des Mainzer Bischofs Peter Kohlgraf mehr miteinander über das Sterben sprechen. Zudem müsse die Kirche die Sterbebegleitung als eine christliche Kernaufgabe wahrnehmen, sagte Kohlgraf im Deutschlandfunk (Donnerstag).

Oft fehle es an der passenden Sprache für das Thema Sterben; manche Menschen seien womöglich ratlos. „Ich rede da jetzt auch nicht permanent drüber“, sagte der Bischof. Es sei jedoch wichtig, die damit verbundenen Fragen nicht vor sich herzuschieben und sich zum Beispiel mit dem Testament zu befassen. Er warb dafür, dass die Menschen auch den letzten Lebensabschnitt selbst aktiv mitgestalten.

Die Kirche sei gefordert, die Menschen im Sterben zu begleiten. Das Hospizwesen und die kirchliche Sterbebegleitung seien „christliche Kernaufgaben“ und ein Pfund, mit dem Kirche wuchern müsse. Ziel sei es, ein menschenwürdiges Sterben zu ermöglichen. Im Gegensatz dazu sei es vielleicht nicht mehr kirchliche Aufgabe, große, gewinnorientierte Krankenhäuser zu erhalten. „Das haben wir in Mainz auch nicht mehr packen können“, stellte der Bischof klar.

Kohlgraf sagte, er habe persönlich keine konkreten Vorstellungen, was nach dem Tod auf ihn zukommen werde. Er gehe von einer völlig neuen Form des Daseins aus und wünsche sich jedoch, dass er Gott und lieben Menschen begegnen werde.