„Mahler meint“: Aktives Zuhören kann man lernen

Günter Mahler blickt in seiner Kolumne „Mahler meint“ auf den Tag. Vor allem auf das politische Geschehen, er gibt aber auch ganz persönliche Einblicke.

Einfach nur zuhören. Das fällt manchmal schwer
Einfach nur zuhören. Das fällt manchmal schwerImago/ Shotshop

Eine Therapeutin sagte mir vor einiger Zeit einen tollen Satz: ‚Erfahrungen wollen erfragt werden.‘ Sie wusste nicht, von wem oder woher er stammt, hielt ihn für ganz geläufig – das war er mir aber nicht. Großartig und augenöffnend finde ich diesen Satz!

Halt. Stop. Erstmal zuhören, dann reden

Bin ich doch jemand, der dazu neigt, ungefragt von Erfahrungen zu berichten und Ratschläge zu geben. Freunde, Freundinnen und Familienmitglieder können ein Lied davon singen. Klar gehört es zu einem Gespräch dazu, eigenes Erleben einfließen zu lassen, aber man sollte unbedingt erstmal zuhören. Manches will und muss einfach erstmal erzählt werden, weil es schwierig ist, Kummer macht oder umgekehrt einfach Freude. Eine Trennung vom Partner, eine Kündigung, eine Krankheit, der toxische Kollege im Job – nie sind Situationen völlig vergleichbar. Und gerade für junge Menschen ist vieles neu, erstmalig – bis hin zu den alltäglichsten Dingen. Überladen wir sie nicht mit unseren jahrzehntelangen Erfahrungen oder wie auch immer entstandenen Ansichten. Das könnte für mich durchaus ein Vorsatz sein im neuen Jahr.

Aktives Zuhören kann man lernen

Wer weitergehen will, lernt das sogenannte ‚aktive Zuhören‘ – findet sich ganz einfach im Internet, kann man regelrecht üben. Aber wenn man gefragt wird, was hältst du davon, wie war das bei dir, was machst du in solchen Situationen? Oh ja, dann dürfen wir Plaudertaschen loslegen, allzu gern.