Magdalena Neuner: Manche Gebete kann ich nicht mitbeten

Die aus Oberbayern stammende Olympia-Doppelsiegerin im Biathlon, Magdalena Neuner, hält den Glauben für etwas Wertvolles und Wichtiges. In ihrer Kindheit sei es selbstverständlich gewesen, dass die Familie sonntags in den Gottesdienst gegangen sei, sagte die 36-Jährige im BR24Sport-Podcast „Pizza und Pommes“ mit Felix Neureuther und Philipp Nagel. Auch einen Kindergottesdienst habe es gegeben. „Ich bin da gerne hingegangen.“ Doch sei es schade, dass die katholische Kirche teilweise nicht danach gehandelt habe, was der Glaube eigentlich vermitteln solle.

Probleme hat die einstige Spitzensportlerin inzwischen mit manchen Gebeten. Das „Schuldbekenntnis“ im Gottesdienst spreche sie nicht mehr mit und wolle auch nicht, dass ihre Kinder das tun – „innerlich schnürt es mir da immer alles zusammen“. Natürlich mache sie nicht alles richtig im Alltag, sei aber überzeugt, dafür ihren Weg zu finden, um ins Reine zu kommen. Zu sagen „durch meine Schuld, durch meine große Schuld“ finde sie schwierig. „Das passt nicht mehr zu unserem modernen Denken.“ Toll sei das Glaubensbekenntnis. Sie suche die positiven Dinge aus dem Glauben heraus. Es gehe darum zu sagen: „Hey, wir können was bewegen.“

Glaube sei für sie etwas viel Breiteres, erklärte Neuner weiter. Vor allem glaube sie an eine Kraft, „die uns im Leben hilft, uns irgendwie unterstützt“. So sei sie überzeugt, „dass am Ende alles gut wird. Das ist eigentlich so mein Leitspruch fürs Leben. Und das hat schon mit einem gewissen Glauben zu tun.“

Zugleich schwärmte die dreifache Mutter von ihrem Ortspfarrer Korbinian Wirzberger. „Der ist einfach super.“ Der habe die Taufe des Sohnes gemacht und sei danach in Arbeitshosen und barfuß auf der Terrasse der Familie gesessen. Dabei habe man sich nett bei ein paar Bierchen unterhalten. Glaube könne durchaus modern sein und in die Zeit passen.