Männerwallfahrt setzt Zeichen des Friedens

Die traditionelle Männerwallfahrt des katholischen Bistums Erfurt zum Klüschen Hagis im Eichsfeld an Christi Himmelfahrt greift das Bedürfnis nach Frieden in einer unruhigen Welt auf. Das diesjährige Wahlfahrtmotto „Selig, die Frieden stiften“ solle Mut machen, einen von Gott geschenkten Frieden im persönlichen Umfeld zu leben, erklärte der Pastoralreferent des Bistums, Julian Hanstein, am Freitag in Erfurt.

Dabei beziehe sich die Botschaft nicht nur auf das Motto „Zukunft hat der Mensch des Friedens“ des am 29. Mai beginnenden Katholikentages in Erfurt, sondern betone auch die individuelle Verantwortung des Einzelnen. Die Menschen erlebten Unfrieden in verschiedenen Bereichen ihres Lebens, sei es in der Arbeit, in der Nachbarschaft oder im familiären Umfeld. Das Motto der Männerwallfahrt solle ermutigen, durch den gelebten Frieden ein Vorbild für den jeweils anderen zu sein.

In diesem Jahr übernehmen laut Bistum Männer aus dem nahegelegenen Hüpstedt, das in diesem Jahr die Ersterwähnung des Ortes vor 900 Jahren feiert, die liturgischen Dienste. Die Wahlfahrtkollekte sei für das Projekt „SOS Gewalt“ bestimmt. Das Projekt sei ein in Israel beheimatetes interkulturelles Gewaltreduzierungsprogramm für Jugendliche und versuche so einen Grundstein für Frieden zu legen.

Zur Männerwallfahrt am Himmelfahrtstag kommen in jedem Jahr tausende Katholiken aus der Region zur Kapelle Klüschen Hagis. Sie wurde 1957 vom Männerseelsorger für das Eichsfeld, Prälat Ernst Göller (1906-1996) ins Leben gerufen und galt als eine der eindrucksvollsten Glaubenskundgebungen in der ehemaligen DDR.