Stress, Angst und Überforderung – für Jugendliche im Gefühlschaos hat die Maria-Ward-Schule in Nürnberg das Präventionsprojekt „Vitamine für die Seele“ gestartet. Ziel des Projekts an der reinen Mädchenschule sei es, sowohl bei den Schülerinnen als auch bei den Eltern und Lehrkräften ein Bewusstsein für psychische Erkrankungen zu schaffen, teilte die AOK Bayern, die die Schule unterstützt, am Mittwoch mit. Nicht allein die Pubertät sei schuld am Durcheinander der Gefühle, heißt es weiter. Junge Menschen fühlten sich heutzutage zunehmend psychisch belastet.
Seit dem aktuellen Schuljahr gebe es für die Schülerinnen speziell auf ihre Bedürfnisse ausgerichtete Workshops, Kurse und Selbstlernkurse, zum Beispiel für besseren Schlaf. Diese Angebote sollen Stress reduzieren und für mehr Wohlbefinden im Schulalltag sorgen. Neben Eltern-Kind-Yoga oder Achtsamkeits-Workshops, kreativem Malen und einer Mittagsoase gebe es auch eine Fortbildung für Lehrkräfte zum Thema Achtsamkeit.
Ergänzt werde das Angebot mit dem Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!“. Einen Schultag lang kommen zwei Expertinnen und Experten für die Bewältigung psychischer Krisen, Prävention und Gesundheitsförderung in die Klassen. Die Schülerinnen sollen sich dabei mit ihren eigenen Erfahrungen und Erlebnissen auseinandersetzen und Situationen besprechen, die Menschen aus dem seelischen Gleichgewicht bringen können. Die Teilnehmenden lernten dabei Warnsignale seelischer Krisen kennen, diskutierten jugendtypische Bewältigungsstrategien und hinterfragten Ängste und Vorurteile gegenüber psychischen Krisen. „Durch das Gespräch mit den Expertinnen und Experten bekommt das Thema seelische Gesundheit ein Gesicht und wird somit Teil des Alltags“, sagte Meike Reuß, Projektbetreuerin an der Maria-Ward-Schule.
Das Präventionsprogramm „Verrückt? Na und!” wurde im Jahr 2001 vom Verein “Irrsinnig Menschlich” initiiert. Inzwischen wird es bundesweit an über 90 Standorten in 11 Bundesländern umgesetzt. (0931/19.03.2025)