Madsack Stiftung ehrt herausragende Leistungen im Lokaljournalismus

Die Hamburger Journalistin Julia Weigelt sowie die Redakteure Sebastian Böhm und Christian Gold aus Weiden in der Oberpfalz sind mit den Madsack Awards für herausragenden Lokaljournalismus prämiert worden. Die Preise sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, wie die Madsack Stiftung in Hannover mitteilte. Sie wurden den Preisträgern am Dienstag von der Stifterin Sylvia Madsack in der niedersächsischen Landeshauptstadt übergeben.

Julia Weigelt erhielt die Auszeichnung für ihre hartnäckige Recherche zum „Dethlinger Teich“ – einer für lange Zeit vergessenen Tagebaugrube im niedersächsischen Heidekreis, in der große Mengen giftiger Altmunition lagern. Über Jahrzehnte hinweg habe es kaum Bemühungen zur Sicherung und Sanierung des verseuchten Geländes gegeben, hieß es. Weigelts Berichterstattung im Auftrag der örtlichen „Böhme-Zeitung“ änderte dies: Nach Erscheinen ihrer Zeitungsserie entschlossen sich die Behörden zum Handeln.

Sebastian Böhm und Christian Gold erhielten den Award für ihre „sorgsame und detaillierte Spurensuche“ für die Oberpfalz Medien („Der neue Tag“) zu den ersten Stolpersteinen im bayerischen Weiden. Sie zeichneten den Angaben zufolge die Wege und Spuren der jüdischen Familie Kupfer aus ihrem Ort nach – vom 19. Jahrhundert über den Terror der Nazis, der die Familie fast auslöschte, bis in die heutige Zeit.

Bemerkenswert sei neben der fünfmonatigen Recherche-Arbeit auch die gelungene crossmediale Aufbereitung der bewegenden Geschichte, hieß es. Sie habe in der gedruckten Zeitung sowie in einer Podcast-Serie, diversen Online-Artikeln und einem abgeschlossenen Magazin viele Gruppen von Rezipienten zugleich erreicht.

Die Madsack Stiftung wurde 2021 von der Verlagserbin Sylvia Madsack ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist die Förderung eines unabhängigen Journalismus, vor allem im Lokalen und in der Wissenschaftsberichterstattung. Die Stiftung hat ihren Sitz im historischen Anzeiger Hochhaus in der hannoverschen Innenstadt.