LWV Hessen rechnet 2025 mit deutlich höheren Ausgaben

Rund 2,5 Milliarden Euro muss der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen im kommenden Jahr aufwenden, um seine Aufgaben zu erfüllen. Dies ist ein Anstieg um 200 Millionen Euro im Vergleich zum aktuellen Budget, wie LWV-Kämmerer Dieter Schütz am Mittwoch der Verbandsversammlung in Kassel bei der Vorstellung der Eckwerte für den Haushalt 2025 bekanntgab. Seinen Angaben zufolge tragen die hessischen Landkreise und kreisfreien Städte rund 1,9 Milliarden Euro der Ausgaben, 160 Millionen Euro mehr als im laufenden Jahr.

Hintergrund für die Mehrausgaben sind laut Schütz steigende Kosten, weil mehr Menschen Leistungen beanspruchen und der gestiegene Unterstützungsbedarf bei vielen Leistungsberechtigten, auch aufgrund ihres zunehmenden Alters. Außerdem führten Tarifsteigerungen bei den Leistungserbringern zu höheren Kosten. Der Landeswohlfahrtsverband wisse, dass er die Kommunen mit den jährlichen Kostensteigerungen belaste, „und das in einer Zeit, in der alle kommunalen Haushalte am Rande ihrer Leistungsfähigkeit sind“.

Susanne Simmler, seit Dezember 2023 Landesdirektorin des LWV, betonte, dass sich die neue Verbandsführung dafür einsetze, keine Leistungen der Eingliederungshilfe mehr zu finanzieren, die eigentlich in die Zuständigkeit anderer Träger fallen würden. Sie verwies dabei auf die Pflegeversicherung. Diese zahle behinderten Menschen, die in einer besonderen Wohnform leben und Eingliederungshilfe nach dem Sozialgesetzbuch erhalten, maximal eine monatliche Pauschale von 266 Euro. Nicht behinderte Menschen, die in einem Pflegeheim leben, können laut Simmler ein Vielfaches beanspruchen. Für den LWV bedeute dies Mehrausgaben von 114,3 Millionen pro Jahr, die „von der Pflegeversicherung finanziert werden müssten“.

Der größte Teil des Budgets 2025 entfällt den Angaben zufolge mit 2,1 Milliarden Euro auf Leistungen der Eingliederungs- und Sozialhilfe für Menschen mit Behinderung und Wohnungslose. Das sind rund 132 Millionen Euro mehr als im Haushalt 2024. Allein 1,88 Milliarden Euro dienen dazu, Menschen mit Behinderung dabei zu unterstützen, ein möglichst selbstständiges Leben zu führen.

Darüber hinaus sind im Haushalt 2025 rund 26 Millionen Euro für Leistungen nach dem sozialen Entschädigungsrecht unter anderem für Kriegs- und Gewaltopfer sowie Impfgeschädigte, rund 90 Millionen für schwerbehinderte Menschen im Beruf und deren Arbeitgeber sowie rund knapp 50 Millionen Euro für Förderschulen, Internate und interdisziplinäre Frühberatungsstellen eingeplant.