LVR blickt auf 1.000-jähriges Bestehen der Abtei Brauweiler

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) feiert im kommenden Jahr das 1.000-jährige Bestehen der Abtei Brauweiler in Pulheim bei Köln vor. Vom 1. Januar bis 31. Dezember 2024 stehen Führungen, Ausstellungen, Konzerte und Lesungen auf dem Programm, wie der LVR am Montag in Köln ankündigte. Der historisch überlieferten Gründungstag der Abtei im Jahr 1024 fällt auf den 14. April. Der LVR beherbergt in dem historischen Kloster- und Gartenkomplex Kulturdienste wie Denkmalpflege, Archiv und die Rheinland Kultur GmbH.

Es finden umfangreiche Sanierungs- und Umgestaltungsarbeiten statt, beispielsweise die Restaurierung der historischen Bausubstanz der alten Klostergebäude. Im kommenden Jahr wird die Gedenkstätte Brauweiler zudem ab Juni eine inhaltlich überarbeitete Dauerausstellung in neuer Gestaltung und auf verdoppelter Fläche präsentieren. Dabei wird auch der Ausstellungsteil zur Historie der Abtei als Konzentrationslager und Gestapo-Gefängnis während des Nationalsozialismus in der Gedenkstätte überarbeitet.

Das Benediktinerkloster wurde 1024 durch den lothringischen Pfalzgrafen Ehrenfried gegründet. Unter Kaiser Karl V. wurde die Abtei 1547 zur sogenannten Reichsabtei erhoben. Im Jahr 1780 begann der Umbau zu einer barocken Hofanlage. Mit dem Einmarsch der französischen Revolutionstruppen wurde das Kloster aufgelöst, die Klosterkirche zur Pfarrkirche. 1933 wurde in Gebäudeteilen, die seit 1920 an die Kölner Justizverwaltung vermietet waren, für ein Jahr ein Konzentrationslager eingerichtet. 1941 diente das Zellengebäude als Gefängnis der Gestapo. 1969 folgte die Umwandlung der Anlage in eine Fachklinik für Psychiatrie, die 1978 wieder geschlossen wurde. Seit 1985 ist das Gebäude Dienstsitz von Kulturdienststellen des Landschaftsverbandes Rheinland.