Lutherischer Weltbund beginnt Treffen in Krakau
In Krakau hat am Mittwoch die 13. Vollversammlung des Lutherischen Weltbunds begonnen. Die von 357 Delegierten aus den 150 Mitgliedskirchen des weltweiten Dachverbands besuchte Versammlung im Krakauer ICE-Konferenzzentrum steht unter dem Motto „Ein Leib, Ein Geist, Eine Hoffnung“. Sie findet bis zum 19. September in der früheren polnischen Königsstadt statt. Auf dem Programm der Versammlung stehen unter anderem ein Besuch in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers Auschwitz sowie die Wahl eines neuen Präsidenten der mehr als 77 Millionen Lutheraner umfassenden Weltgemeinschaft.
Favorit ist der Bischof des dänischen Viborg, Henrik Stubkjaer. Wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) von Delegierten erfuhr, besteht aber die Möglichkeit, dass im Laufe der Versammlung noch eine nicht aus Europa stammende Frau als Kandidatin nominiert werde.
In der Predigt beim Auftaktgottesdienst bezog die aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Surinam stammende Pastorin Danielle Dokman Stellung gegen Diskriminierung, Polarisierung und Gewalt. „Selbst heute wird noch mit Menschen gehandelt, und ihre Körper werden als Ware oder Kriegsbeute behandelt“, sagte Dokman. „Einige werden sogar aufgrund ihrer Hautfarbe, ihres Geschlechts und ihrer Religion oder einfach aufgrund ihrer Verletzlichkeit getötet und ausgegrenzt.“ Viele Menschen präsentierten sich als die einzige Wahl. „Aber alles, was sie zu bieten haben, ist weitere Versklavung und noch mehr Ignoranz hinsichtlich der sich aufbauenden Klimakatastrophe und noch mehr Leid.“
Dokman forderte die Lutheraner auf, öffentlich Position zu beziehen. „Wenn falsche Versprechen gegeben werden, um etwas gegen unsere Klimaungerechtigkeit zu unternehmen, dann, ihr 150 Kirchen, erhebt euch als Kirchengemeinschaft“, sagte Dokman.