Lübecker Institut ersteigert unveröffentlichten Brahms-Brief

In sauberer Handschrift schreibt der Komponisten Johannes Brahms einem Verleger. Diesen Brief von 1864 hat jetzt das Lübecker Brahms-Institut ersteigert.

Einen Brief der Komponisten Johannes Brahms hat das Lübecker Institut erworben
Einen Brief der Komponisten Johannes Brahms hat das Lübecker Institut erworbenImago / United Archives International

Das Brahms-Institut an der Musikhochschule Lübeck (MHL) hat bei einem New Yorker Auktionshaus einen bisher unveröffentlichten Brief des Komponisten Johannes Brahms erworben. Der zweiseitige Brief werde künftig die Lübecker Sammlung bereichern und in das weltweit beachtete Brahms-Briefwechsel-Verzeichnis (BBV) eingehen, teilt die Musikhochschule mit. Mit dem BBV mache das Brahms-Institut bereits rund 10.800 Briefe von und an Johannes Brahms online zugänglich, hieß es. Zum Kaufpreis des Briefes wurde nichts bekannt.

Der nun erworbene Brief sei in sauberer Handschrift vom 31-jährigen Brahms im Juni 1864 an den Verleger Selmar Bagge verfasst, der ihn um einen kompositorischen Beitrag für seine „Allgemeine Musikalische Zeitung“ gebeten habe. Dem Brief habe ursprünglich das bis dahin ungedruckte Manuskript der Orgelfuge in as-Moll beigelegen. Brahms beginne sein Schreiben mit der für ihn charakteristischen Ironie und Tiefstapelei, hieß es. „Hier der gewünschte Zettel. Ich habe keine Idee wie viel Seiten das gedruckt giebt u. will nur hoffen daß es der Mühe werth ist über ein gesetztes Maß hinaus zu gehen.“

Brahms habe sich selten schriftlich zu seinen Werken geäußert, erklärte Institutsleiter Wolfgang Sandberger. „Umso interessanter ist dieser pointiert geschriebene Brief für unsere Lübecker Sammlung.“